Irgendwo in einem bayerischen Phantasiedorf, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs: Die Welt des 10-jährigen Mini-Nazis Jojo wird auf den Kopf gestellt, als er entdeckt, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen im Haus versteckt hält. Mithilfe seines imaginären Freundes Adolf Hitler muss sich Jojo seinem blinden Nationalismus stellen.

Satire oder Drama? „Jojo Rabbit“ bleibt bis zum Schluss unentschieden. Für beides reicht es nicht so recht, der Film hat weder genug Tiefe, um wirklich zu berühren, noch ist er – bis auf ein paar Szenen – besonders lustig. Schauspielerisch gibt’s nichts auszusetzen: Sam Rockwell, Rebel Wilson und Stephen Merchant glänzen in Nebenrollen, Roman Griffin Davis als Jojo ist eine Entdeckung und Scarlett Johansson war lange nicht so gut wie in diesem Film. Regisseur Waititi in der Rolle des durchgedrehten Führers ist anfangs noch ganz spaßig, doch nach ein paar Auftritten zu viel nervt der clowneske Gröfaz. 

Hätte sich Wes Anderson des Stoffes angenommen, wäre daraus vielleicht ein richtig schräger, besserer Film geworden. So aber bleibt die Geschichte vom fanatischen Jungen, durch dessen Augen der Zuschauer den Zweiten Weltkrieg erlebt, gut gemeint, doch letztendlich enttäuschend.

FAZIT

Nach all dem Hype: ein herzliches „geht so“.

Originaltitel „Jojo Rabbit“
USA 2019
108 min
Regie Taika Waititi
Kinostart 23. Januar 2020

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