THE PERSIAN VERSION

THE PERSIAN VERSION

Ein zwiespältiger Film über eine Mutter-Tochter-Beziehung: Die erste Hälfte nervt, die zweite erzählt die interessante Geschichte einer jungen Frau im Iran.

Ab 14. März 2024 im Kino

THE PERSIAN VERSION beginnt mit der Einblendung „Basierend auf einer wahren Geschichte … mehr oder weniger“ und setzt damit gleich zu Anfang seine erste „Achtung, witzig!“-Marke. Im MIttelpunkt der dramatischen Komödie steht zunächst die iranische Amerikanerin Leila, eine junge Faru, die noch immer gegen ihre Eltern rebelliert. Als einziges Mädchen von neun Geschwistern fühlt sie sich seit Kindesbein benachteiligt, schon in der Schule war sie „zu iranisch für eine Amerikanerin“ und „zu amerikanisch für eine Iranerin“. Davon abgesehen ist sie vor allem eins: zu viel. Die Filmemacherin ist lesbisch, chaotisch und gerade von einer vermeintlichen Transe geschwängert worden, die sich als heterosexueller Schauspieler entpuppt. Besonders Leilas Mutter stößt das selbstbestimmte Leben ihrer Tochter auf. Ich hab’s im Magen.

Mehr Filmhochschule als Filmkunst

Dies ist Maryam Keshavarz‘ dritter Film und ihre erste Komödie. Es gibt viele gute Ansätze und mindestens genauso viele schlechte Umsetzungen. In der ersten Hälfte nervt die Lebens-Erinnerungs-Clip-Sammlung mit bemühter Originalität. Schnelle Schnitte, Freezeframes und das Durchbrechen der vierten Wand sind legitime filmische Mittel. Aber man sollte wissen, wann, wie oft und aus welchem Grund man sie einsetzt. Hier hat man den Eindruck, als habe eine Filmemacherin im kreativen Drogenrausch krampfig versucht, ihr Werk aufzupeppen. Das Ergebnis ist mehr Filmhochschule als Filmkunst.

Nach gut der Hälfte wechselt THE PERSIAN VERSION plötzlich die Richtung. Die Kamera zoomt nicht mehr in das überdrehte Leben der Tochter, sondern fokussiert sich auf die Mutter. Endlich wird es interessant. Ein Film im Film mit einem dramaturgischen Bogen und nachvollziehbarer Erzählstruktur – als hätte jemand das Steuer eines entgleisten Zuges endlich in die richtige Richtung gelenkt. Schade, dass es bis dahin eine gefühlte Ewigkeit dauert. Vielleicht hätte man die erste Hälfte besser verschlafen.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „The Persian Version“
USA 2023
107 min
Regie Maryam Keshavarz

alle Bilder © Sony Pictures

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DALILAND

DALILAND

Ab 07. September 2023 im Kino

Savador Dali - Meister des Surrealismus, Allround-Künstler, Enfant Terrible. Mary Harron widmet dem Mann mit dem gezwirbelten Schnurrbart ein konventionell gemachtes, aber höchst unterhaltsames Porträt.

Blonde Mädchen nennt er „Ginesta“, hübsche Jungs in Anlehnung an Caravaggios Gemälde „San Sebastian“. Und von jungen, schönen Menschen gibt es in Dalis Leben Mitte der 1970er-Jahre reichlich. Den Alltag versüßt er sich mit rauschenden Partys, flotten Dreiern (als Zuschauer), Champagner und Kaviar – das Malen ist eher lästige Pflicht. Seine resolute Ehefrau Gala sorgt dafür, dass der Rubel rollt. Zur Not auch mit Geschrei und nicht ganz koscheren Geschäftsmethoden. In dieses kreative Chaos gerät eines Tages der junge, unschuldige James, der sich bald als Dalis Assistent unentbehrlich macht.

Sodom und Gommora light

Giraffen brennen lichterloh, Uhren zerfließen wie Camembert in der Sonne und die Abdrücke von nackten Frauenhintern werden zu Engelsflügeln. An schrägen Bildideen mangelt es den Werken des 1989 verstorbenen Künstlers nicht. Umso erstaunlicher, dass seine weltberühmten (und unter Kunstkennern teils berüchtigten) Gemälde in Harrons Film so gut wie keine Rolle spielen. Die AMERICAN PSYCHO-Regisseurin konzentriert sich viel mehr auf Dalis komplizierte Ehe mit Gala und deren Liebeleien und Gaunereien.

DALILAND ist keine Großproduktion und das sieht man ihm an. Establishing Shots bestehen aus altem Filmmaterial (Recycling ist ein zulässiger Kunstgriff, gleichzeitig enorm kostensparend), die wilden Partys und Vernissagen wirken mit ihrer überschaubaren Anzahl von Statisten nie so groß und rauschend, wie sie es wohl in Wirklichkeit waren. Das mag auch den zur Drehzeit bestehenden COVID-Bestimmungen geschuldet sein.

James, von Newcomer Christopher Briney mit staunendem Welpenblick gespielt, gerät so als Vertreter des Zuschauers in ein Sodom und Gommora light. Dass DALILAND trotzdem ausgesprochen kurzweilig und voller Witz ist, verdankt er Ben Kingsley als Dali und Barbara Sukowa als dessen russische Ehefrau Gala. Die beiden alten Filmhasen spielen das unkonventionelle Paar schön exzentrisch und voller Ironie. Eine Topbesetzung in einem Film, der seinem einzigartigen Sujet nicht ganz gerecht wird.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Daliland“
USA / GB 2022
96 min
Regie Mary Harron

alle Bilder © SquareOne Entertainment

RENFIELD

RENFIELD

Ab 25. Mai 2023 im Kino

Was tun, wenn der Chef ein echter Blutsauger ist und die Kündigungsfrist 100 Jahre beträgt? „Renfield“ erzählt die sterbenslangweilige Selbstfindungsgeschichte eines devoten Untoten.

Wie Siebenbürgens anderer Exportschlager Peter Maffay verweigert auch Ex-Transsylvanier Graf Dracula (Nicolas Cage) vehement den wohlverdienten Ruhestand. Schurigelt stattdessen im New Yorker Exil sein Faktotum Renfield (Nicholas Hoult), der ihn mit blutjungen Cheerleaderinnen und anderen Leckerbissen versorgt und ausgerechnet bei den Anonymen Beziehungsgeschädigten moralische Unterstützung sucht.

Auch die Besetzung reißt es nicht raus

Klingt albern, ist es leider nicht. Eher überfrachtet mit Prototypen sämtlicher Genres. Denn das unterbelichtete Reich des Fürsten der Finsternis wird bevölkert von dumpfbackigen Kleinkriminellen, Mobstern und korrupten Cops. Bram Stokers 1897 erschienene Horror-Novelle ist nicht totzukriegen, wurde seit der Stummfilmzeit mehr als zweihundertmal adaptiert. Was Chris McKay nun bewog, den Klassiker zu einer unspaßigen Komödie zu verhunzen, weiß der Regisseur allein.

Auch die Besetzung reißt es nicht raus: Nicholas Hoult als kulleräugiger Demkannmaneinfachnichtbösesein und Nicolas Cage, grimassierend und chargierend, dass man den Pflock ansetzten möchte. Einziger Lichtblick ist Awkwafina als toughe Polizistin, die ihre männlichen Filmkollegen an die Wand spielt – und prügelt. Wirklich spitze sind hier nur die Zähne, wahrhaft schauerlich die deutsche Synchronisation.

Text: Anja Besch

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Renfield“
USA 2023
93 min
Regie Chris McKay

alle Bilder © Universal Pictures International Germany

ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED

ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED

Ab 25. Mai 2023 im Kino

Dok-Film über die Leiden der Starfotografin Nan Golding

Ihr Leben beginnt furchtbar und wird von da an immer schlimmer. Der Selbstmord der depressiven Schwester. Das Schweigen der Eltern. Der Lebensgefährte, der sie fast totschlägt. Die zahllosen Freunde, die ab den 1980er-Jahren der AIDS-Epidemie zum Opfer fallen. Dazwischen Jobs als Tänzerin in einem Stripclub, später als Prostituierte in einem Puff.

Sie ist ein Star in der modernen Kunstwelt

Der Titel legt es nahe: Neben Schönheit ist Blutvergießen das bestimmende Thema in Nan Goldings Leben. Die amerikanische Fotografin ist ein Star in der modernen Kunstwelt. Verwurzelt in der New Yorker No-Wave-Underground-Bewegung, hat sie die Fotografie revolutioniert. Mit ihrem herausragenden Gespür, den richtigen Moment einzufangen, widmen sich ihre Arbeiten Themen wie Sexualität, Sucht und Tod – voll schonungsloser Direktheit. 

Der Medikamentenhersteller Purdue Pharma treibt seit Mitte der 90er-Jahre Millionen Amerikaner in die Sucht. Eine davon: Nan Goldin. Nach einer Operation wird sie vom Schmerzmittel Oxycontin abhängig. Im Gegensatz zu vielen anderen schafft sie den Ausstieg. Seitdem setzt sie sich unermüdlich als Aktivistin gegen die Familie Sackler ein, die als Besitzer von Purdue Pharma maßgeblich für die Opioid-Epidemie verantwortlich ist (mehr dazu in der herausragenden Miniserie DOPESICK). Allerdings zählen die Sacklers auch zu den bedeutendsten Mäzenen weltweit, auf deren Unterstützung viele Künstler angewiesen sind. Das hält Golding aber nicht davon ab, durch couragierte Aktionen bekannte Museen dazu zu bringen, sich von den Sacklers zu distanzieren.

Sucht, Krankheit, Tod: Regisseurin Laura Poitras konzentriert sich in ihrem Dokumentarfilm stark auf Nan Goldings Leidensstationen, die Arbeiten der Fotografin bleiben fast Nebensache. So viel geballtes Unglück erfordert Durchhaltevermögen, auch vom Zuschauer.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „All the Beauty and the Bloodshed“
USA 2022
117 min
Regie Laura Poitras

alle Bilder © PLAION PICTURES

SPOILER ALARM

SPOILER ALARM

Ab 04. Mai 2023 im Kino

Das wäre ja mal originell. Einen Film, der SPOILER ALARM heißt, ohne Spoiler zu besprechen. Warum das nicht geht? Weil die Zutaten der romantischen Tragikomödie spätestens seit LOVE STORY sowieso jeder kennt.

Im Leben wie im Filmgeschäft gibt es Doppelgänger. Als ARMAGEDDON 1998 in die Kinos kommt, war nur wenige Wochen zuvor DEEP IMPACT gelaufen. Zwei Filme mit gleichem Inhalt, der eine ein internationaler Erfolg, der andere bald vergessen. Ähnlich verhält es sich bei SPOILER ALARM. Vor kurzem lief die gay-rom-com BROS in den Kinos. Nun scheint es fast, als hätte man sich beim verantwortlichen Studio Universal Pictures gedacht: Machen wir den gleichen Film nochmal, nur in traurig.

Hoher Schnieffaktor

Wieder verlieben sich zwei Männer in einem Nachtclub. Der eine, Michael (Jim Parsons), ein Schlümpfe sammelnder Journalist, der andere, Kit (Ben Aldridge), ein attraktiver hunk. Es folgen ein paar peinliche Sexszenen. Kaum ziehen die beiden zusammen, gibt’s gesellige Abende mit  guten (Klischee)-Freunden am dinner table. Auch den Ausflug an die Küste inklusive hübschem Strandhaus hat man so ähnlich in BROS gesehen.

Ansonsten unterscheidet sich SPOILER ALARM wohltuend von seinem missglückten Doppelgänger, vor allem in Sachen Herzenswärme und Sympathie der Figuren. Michael ist ein Nerd, der sein Leben von Kindheit an als Comedy-TV-Show (inklusive Laugh Track) fantasiert. Das ist originell und hübsch meta, denn Hauptdarsteller Jim Parsons verdankt eben solch einem Format seinen Ruhm: THE BIG BANG THEORY.

SPOILER ALARM basiert auf dem Bestseller „Spoiler Alert: The Hero Dies“ von Michael Ausiello. In seinen Memoiren verarbeitet der Journalist den Krebstod seines Ehemannes. Dass die Geschichte schlecht ausgeht, verrät der Film schon in der ersten Einstellung. Nach dem Schnieffaktor während der Pressevorführung zu urteilen, sollte SPOILER ALARM unbedingt mit ausreichendem Taschentuchvorrat geschaut werden.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Spoiler Alert“
USA 2022
112 min
Regie Michael Showalter

alle Bilder © Universal Pictures International Germany

RACHE AUF TEXANISCH

RACHE AUF TEXANISCH

Kinostart 19. Januar 2023

„Nicht jeder weiße Mann aus New York braucht einen Podcast“ Produzentin Eloise (Issa Rae) ist zunächst wenig begeistert von Bens (B.J. Novak) Idee, die x-te Podcast-Serie über ein ungelöstes Verbrechen zu machen. Doch die Geschichte ist vielschichtiger, als es zunächst den Anschein hat.

Das Porträt einer „typisch“ texanischen Familie

Ben Manalowitz, ein selbstverliebter Redakteur für den renommierten New Yorker, erhält mitten in der Nacht einen Anruf. Abilene ist tot. Ben muss hektisch in seinen Kontakten suchen, um sich zu erinnern, wer Abbie überhaupt war – eine zufällige Sex-Bekanntschaft unter vielen. Doch ihre Familie glaubt, dass Ben die Liebe ihres Lebens war. Von den Tränen der Angehörigen erweicht, reist er nach Texas, nimmt an der Beerdigung teil und hält sogar eine Trauerrede. Abbie ist an einer Überdosis gestorben, doch ihr Bruder Ty (ausgezeichnet: Boyd Holbrook) glaubt, seine Schwester sei ermordet worden. Beweise hat er keine, nur ein Bauchgefühl. Deshalb will er Rache üben, Texas-Style. Ben wittert seine Chance, aus der Geschichte einen True-Crime-Podcast zu machen.

„Rache auf Texanisch“ ist eine Komödie, bei der nicht jeder Gag zündet und ein Krimi, der nur mäßig spannend ist. Aber vor allem – und das ist der interessantere Teil – das Porträt einer „typisch“ texanischen Familie, inklusive Rodeo, Waffenliebe und ungesundem Essen. Gleichzeitig wirft der Film einen Blick auf ein tief gespaltenes Land. Hier die vernünftigen Liberalen an Ost- und Westküste, dazwischen die rotnackigen MAGA-Idioten – so das allgemein verbreitete Klischee.

Ganz rund tickt das Regiedebüt des vor allem aus der US-Serie „The Office“ bekannten Schauspielers B.J. Novak nicht. Hinter vermeintlichen Hobos und Verschwörungsgläubigen verbergen sich mitunter liebenswerte Menschen, bei denen der Blick hinter die Fassade lohnt – eine etwas simple Erkenntnis. Aber der Regisseur und Drehbuchautor beweist ein gutes Händchen für Dialoge und Charakterzeichnung. In Zeiten, in denen Fakten oft als lästig empfunden und gerne für das eigene Narrativ verdreht werden, ist seine Botschaft, sich gegenseitig wieder etwas besser zuzuhören, nicht die schlechteste.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Vengeance“
USA 2022
111 min
Regie B.J. Novak

alle Bilder © Universal Pictures International Germany

ZEITEN DES UMBRUCHS

Kinostart 24. November 2022

Dass ein Schmock wie Ronald Reagan der nächste US-Präsident werden könnte, versetzt Irving Graff (Jeremy Strong) in Unglauben. Der liberale jüdische Familienvater lebt Anfang der 1980er-Jahre in Queens, New York. Mit seiner Frau Esther (Anne Hathaway) hangelt er sich so durch, vom klassischen Wunsch getrieben, die beiden Kinder mögen es „mal besser haben“. Doch Undank ist der Welten Lohn: Sohn Paul (Banks Repeta) ist verträumt und mehr am Zeichnen als an Lehren fürs Leben interessiert. Verständnis findet er nur bei seinem Großvater (Anthony Hopkins), dem einzigen Erwachsenen, auf den der Junge hört.

Der Film findet keinen großen dramatischen Bogen, bleibt skizzenhaft

Wer hat sich nicht schon mal gefragt, ob die eigene Familiengeschichte es nicht wert wäre, aufgeschrieben oder verfilmt zu werden? Da aber die meisten von uns kein Soap-Opera-Leben führen, hielte das Ergebnis den Rest der Menschheit vermutlich nicht in Atem. Und auch die Kindheitserinnerungen von James Gray sind weniger aufregend, als es der Drehbuchautor und Regisseur vermutet. Sein Film findet keinen großen dramatischen Bogen, bleibt skizzenhaft und ist nur mäßig interessant. Ständig wartet man auf einen großen Knall, Gefühle oder Drama, doch es passiert fast nichts. Wenigstens hat er eine fabelhafte Besetzung vor der Kamera versammelt: Neben Jeremy Strong und Anne Hathaway vor allem Anthony Hopkins, der endlich aufgehört hat, drittklassige Thriller fürs Geld zu drehen, und seit „The Father“ wieder zu Bestform zurückgefunden hat.

„Armageddon Time“ – der Originaltitel klingt brachial und vielversprechend. Überraschend, dass sich dahinter eine so fade Familiengeschichte verbirgt. Wie schon zuletzt „Ad Astra – Zu den Sternen“ ist auch Grays neuer Film kein Unterhaltungsfeuerwerk, eher eine Beobachtung von Zuständen. „Zeiten des Umbruchs“ möchte ein bildgewordener Jonathan Franzen-Roman sein: eine ausführliche Beschreibung vom Leben, bei der nicht viel passieren muss, die aber trotzdem fesselt. Das funktioniert bei Franzen auf dem Papier. Kino folgt anderen Regeln. Da können zwei Stunden ohne nennenswerte Geschichte ganz schön lang werden.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Armageddon Time“
USA 2022
114 min
Regie  James Gray

alle Bilder © Universal Pictures International Germany

COME ON COME ON

COME ON COME ON

Kinostart 24. März 2022

Joaquin Phoenix spielt den Radiojournalisten Johnny, der quer durch die USA reist, um junge Menschen nach ihrer Meinung zum Leben im Allgemeinen zu befragen. Auch ein Job. Als seine Schwester (Gaby Hoffmann) Probleme mit ihrem psychisch kranken Mann hat, bittet sie ihren Bruder, sich um ihren 9-jährigen Sohn (Woody Norman) zu kümmern. Johnny nimmt den Jungen mit zu sich nach New York. Es ist das erste Mal, dass er für ein Kind verantwortlich ist – und das erste Mal, dass Jesse längere Zeit von seiner Mutter getrennt ist. Nach und nach entwickelt sich eine tiefe emotionale Verbindung zwischen Onkel und Neffe.

Kritiker und Arthousefans werden begeistert sein:  „Come on Come on“ ist eine Familienaufstellung in atmosphärischem schwarz-weiß, die Raum für eigene Coloration lässt. Joaquin Phoenix spielt menschlicher und subtiler als sonst, und obwohl er einen Großteil seiner Dialoge unverständlich in den Bart nuschelt, ist ihm der nächste Oscar gewiss. Woody Norman hat eine beeindruckende natürliche Präsenz vor der Kamera, verbirgt eine alte Seele in kindlichem Körper – eine echte Entdeckung! Hinter der wundervollen Musik findet das hektische Großstadtleben Amerikas einen neuen Rhythmus. Der Film erzählt eine ergreifende symbiotische Beziehungsgeschichte zwischen jung und alt.

Weniger euphemistisch könnte man auch sagen, „Come on Come on“ bietet neben einem altklugen Kleinkind einen ganzen Strauß deprimierender Themen: Alzheimer, bipolare Störungen, Geschwisterstreit, Einsamkeit – unterbrochen durch tiefgründige Statements von Teenagern. Not the feelgood-movie of the year, aber Kunst. Wer als kinderloser Erwachsener bisweilen zweifelt, ob es nicht doch besser gewesen wäre, Nachwuchs in die Welt zu setzen, dem sei dieser Film als mahnende Erinnerung empfohlen.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „C’mon C’mon“
USA 2021
108 min
Regie Mike Mills

alle Bilder © DCM

WEST SIDE STORY

WEST SIDE STORY

Überflüssig, hier nochmal die Geschichte von Tony, Maria, den Jets und den Sharks nachzuerzählen. Selbst eingefleischten Musicalhassern dürfte die Handlung von West Side Story vertraut sein: Shakespeares Romeo und Julia, nur eben im New York der späten 1950er-Jahre angesiedelt.

Im Laufe seiner sagenhaft erfolgreichen Karriere hat Steven Spielberg unzählige Blockbuster gedreht, Preise gewonnen, Klassiker für die Ewigkeit kreiert. Nun also eine Neuverfilmung des zehnfach oscargekrönten Leonard-Bernstein-Musicals. An der 2021er Version ist erstmal nichts falsch: Paul Tazewells Kostüme strahlen in allen Farben des Regenbogens, die Sets stimmen bis ins kleinste Detail und Director of Photography Janusz Kaminski konnte gewohnt viele Lampen in Richtung Kameraoptik drehen, sodass sein Markenzeichen – Flares in jeder Einstellung – gebührend zur Geltung kommen. Choreografie und Gesang sind spotless. Alle beteiligten Gewerke sind auf der Höhe ihrer Schaffenskunst. Und dennoch fragt man sich während der gesamten 155 Minuten: Warum?

Warum eine neue Version, die der alten nichts Nennenswertes hinzuzufügen hat, außer schickerer Optik und uncharismatischeren Hauptdarstellern? Vor allem der ewige Klassensprecher Ansel Elgort ist als Tony die Inkarnation von netter Langeweile. Such a pretty face: Rachel Zegler, eine echte Disney-Prinzessin mit glockenklarer Stimme, wird als Maria in jeder Szene von der temperamentvolleren Ariana DeBose (als Anita) an die Wand gespielt und gesungen. Überhaupt sind sämtliche Nebenfiguren besser besetzt als das blasse Paar im Zentrum der Geschichte. It’s alarming how uncharming they are. 

Steven Spielberg hatte wohl einfach Lust, einen seiner Lieblingsfilme neu zu inszenieren – mit feisteren Bildern und besserer Technik. Dabei vermeidet er alles Moderne. „La La Land“, „In the Heights“ oder Baz Luhrmanns „Romeo + Juliet“ sind da deutlich mutiger und verspielter. Spielbergs Film wirkt, als sei er ein perfekt restauriertes Werk aus den 1950er-Jahren. Wenigstens sind diesmal die Puertoricaner echt und werden nicht von braun geschminkten Gringos gespielt.

I feel pretty: „West Side Story“ 2021 sieht gut aus und ist ganz okay, reicht aber bei weitem nicht an die Originalversion heran. Eine Empfehlung für alle, die gerne schöne Menschen in schönen Kostümen sehen wollen, die hübsch choreografiert tanzen und dazu berühmte Lieder singen.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „West Side Story“
USA 2021
155 min
Regie Steven Spielberg
Kinostart 09. Dezember 2021

alle Bilder © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

AZNAVOUR BY CHARLES

AZNAVOUR BY CHARLES

Der absolute Albtraum für jeden Influencer: Jahrzehntelang Aufnahmen machen und dann sieht sie keiner. Bei heutigen Instagram-Stars wäre das nicht weiter tragisch, bilden sie doch entweder den schnöden Alltag ab, den man eh selbst erlebt, oder zeigen die immer gleichen Strand-, Body-, Party-, Food-Arrangements.

Ganz anders Charles Aznavour. Der armenisch-französische Schauspieler und Chansonnier hat wirklich was erlebt und war seiner Zeit weit voraus: Seit Ende der 1940er-Jahre führte er ein filmisches Tagebuch auf Schmalfilm und 16 mm. Der Legende nach bekam er seine erste Kamera von Édith Piaf geschenkt, deren Sekretär er damals war.

Aznavour entpuppt sich im Nachhinein nicht nur als fabelhafter Sänger und Schauspieler, sondern auch als talentierter Chronist. Beinahe hätte die Nachwelt von all dem nichts erfahren, denn bis kurz vor seinem Tod lagerten die Filmschätze in einer geheimen Kammer in Aznavours Haus. 2017 übergab er das bis dahin ungesichtete Material dem Filmemacher Marc di Domenico und gewährte ihm freie Hand.

Die über 40 Stunden gefilmtes Leben wurden geschnitten, mit Aznavours Musik und Auszügen aus seinen Memoiren unterlegt, gesprochen von Schauspieler Romain Duris. Das hat den Charme eines privaten Kinoabends, bei dem Opa von früher erzählt. Allerdings ein formidabler Opa mit einer aufregenden Vergangenheit.

Wie im wahren Leben hat der Blick zurück zwischendurch auch mal zähe Momente, vor allem wenn die Bilder zu artig aufs Wort geschnitten sind oder wenn sich der Begleittext in zu allgemeinen Lebensweisheiten ergeht.

Umso fesselnder sind die Bilder von unwiderruflich vergangenen Zeiten im Paris oder New York der 60er-Jahre und (natürlich) die sehr privaten Erinnerungen: Aznavour, ein Meister der Euphancolie (© Benedict Wells), analysiert seine Beziehungen zu den Frauen – den Weg vom ersten euphorischen Verliebtsein bis zum melancholischen Ende.

Aznavours Karriere war eine der beständigsten des 20. Jahrhunderts. Er stand in zahlreichen Filmen vor der Kamera, unter anderem für Truffaut und Schlöndorff. Bis heute verkaufte er fast 200 Millionen Platten und war Autor von über 1.000 Chansons. Sein letztes Konzert gab er 2018 in Japan, nur wenige Wochen vor seinem Tod.

FAZIT

„Aznavour by Charles“ – ein ungewöhnlich intimer Einblick in das Leben eines großen Entertainers.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Le regard de Charles“
Frankreich 2019
83 min
OmU
Regie Charles Aznavour und Marc di Domenico
Kinostart 17. Juni 2021

alle Bilder © Arsenal Filmverleih

PORT AUTHORITY

In Berlin-Kreuzberg werden Kurse angeboten, FAZ und SPIEGEL schreiben darüber: Der von Madonna berühmt gemachte Tanzstil „Vogue“ hat es ins Jahr 2020 geschafft. Spätestens seit der preisgekrönten Netflix-Serie „Pose“ feiert der Ende der 1970er-Jahre in New York entstandene Ausdruckstanz mit attitude ein Comeback.

Wye und ihre Freunde striken the pose vor dem Busbahnhof Port Authority in Manhattan. Paul, der einem unglücklichen Leben in Pittsburgh entflohen ist, schaut zu und schockverliebt sich in die junge Schwarze. Weil er vom Land kommt, merkt er nicht, dass seine Angebetete trans ist. Die maskuline Stimmlage oder ihr wildes Leben in der LGBTQ-Subkultur hätten Hinweise sein können, aber Liebe macht bekanntlich blind. Nur ein paar Lügen und Missverständnisse später taucht Paul an der Seite seiner neuen Freundin in die glitzernde Welt der Ballroom-Community ein.

So richtig zünden will die Lovestory zwischen der schillernden, selbstbewussten Transgender-Frau und dem stoischen Looser-Boy aus der Provinz nicht. Das Drehbuch holpert stellenweise heftig, und ob das Schauspiel der Darsteller authentisch oder hölzern ist, liegt im Auge des Betrachters.
Ansonsten ist „Port Authority“ ein stimmungsvoller, etwas düsterer (auch was die Belichtung angeht) New York-Film – kann man sich anschauen.

FAZIT

Der von Martin Scorsese mitproduzierte Cannes-Beitrag 2019 teilt das Schicksal vieler Filme in diesem Annus Horribilis und erscheint nur als VoD.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Port Authority“
OmU
USA 2019
101 min
Regie Danielle Lessovitz
ab 17. Dezember als VoD erhältlich

alle Bilder © Edition Salzgeber

21 BRIDGES

Als in New York bei einem Raubüberfall acht Polizisten erschossen werden, übernimmt Police Detective Andre Davis (Chadwick Boseman) die Ermittlungen. Um die flüchtenden Mörder aufzuhalten, greift er zu einer außergewöhnlichen Maßnahme: Alle Zugänge, inklusive der 21 Brücken von und nach Manhattan werden gesperrt. 

„21 Bridges“ ist ein Film der vertanen Chancen. Wer ein „isoliertes Manhattan“-Szenario im Stil von John Carpenters „Die Klapperschlange“ erwartet, sieht sich enttäuscht. Für die Geschichte ist es völlig egal, ob die Insel abgeschottet wird oder nicht, jedenfalls macht der Film rein gar nichts aus seiner Idee. Unsinnige Drehbucheinfälle gibt es zuhauf. So zieht sich beispielsweise einer der Mörder während der Flucht um, rasiert sich den Bart ab und setzt eine Brille auf – er will sein mittlerweile stadtbekanntes Aussehen verändern – um nur eine Minute später durch besonders auffälliges Verhalten den ganzen Aufwand zunichtezumachen. Da fragt man sich: wozu?

Mit Milde betrachtet, ist „21 Bridges“ aber gar nicht so übel, wie die US-Kritik behauptet. Es wimmelt zwar von konstruierten Wendungen und Zufällen, doch lässt man das ganze im Nichts verpuffende Blendwerk weg, bleibt ein solider, durchaus spannender Police-Thriller.

FAZIT

Trotz des lieblos hingeschluderten Drehbuchs: actionreiche Unterhaltungsware.

Originaltitel „21 Bridges“
USA 2019
100 min
Regie Brian Kirk
Kinostart 06. Februar 2020

MOTHERLESS BROOKLYN

Lionel Essrog (Edward Norton) ist ein Privatdetektiv, der unter dem Tourette Syndrom leidet. Eine Krankheit, die immer für einen schnellen Lacher TITTEN! FICKEN! gut ist.  „Motherless Brooklyn“ folgt Essrog bei seinem riskanten Vorhaben, den Mord an seinem Mentor und Freund Frank Minna (Bruce Willis) aufzuklären. Beim Kampf gegen Gangster und Korruption deckt Lionel streng gehütete Geheimnisse der New Yorker Politszene auf.

Die simple Formel lautet: Die besten Chancen, einen Oscar zu gewinnen, haben Schauspieler in der Rolle eines Todkranken oder Behinderten. „Motherless Brooklyn“ wäre gerne ein cooler Film noir im Stile von „L.A. Confidential“. Doch all die Musik-Szenen in verrauchten Jazzclubs und all die lässigen, Hut tragenden Detektive nützen nichts – herausgekommen ist nur ein um Stil bemühter, stellenweise unfreiwillig komischer, vermurkster Egotrip Edward Nortons. Denn statt zu vieler Köche hat hier ein einziger Koch in zu vielen Rollen den Brei verdorben. Der Oscar-Kandidat fungiert als Regisseur, Hauptdarsteller, Produzent und Drehbuchautor. Und scheinbar hat Regisseur Norton einen Narren an seinem Hauptdarsteller Norton gefressen. So bleiben Szenen ganz verliebt immer ein bisschen zu lange auf seinem Gesicht geschnitten. Das tut dem Film nicht gut, denn das ganze Gezucke und Geschimpfe nervt schon nach wenigen Minuten. Auch die anderen Schauspieler sind nicht in Höchstform. Willem Dafoe gibt mal wieder den am Rande des Wahnsinns Wandelnden und Alec Baldwin schafft es nicht, als oberkorrupter Politiker seine Figuren als SNL-Trump oder Jack Donaghy aus „30 Rock“ vergessen zu machen. Regisseur Norton lässt sich und seine Schauspieler an der zu langen Leine, was zu gnadenlosem Overacting führt.

FAZIT

Ein paar gute Momente hat der Film. Ansonsten ist „Motherless Brooklyn“ eine langatmige, eitle Oscarbewerbung.

Originaltitel „Motherless Brooklyn“
USA 2019
145 min
Regie Edward Norton
Kinostart 12. Dezember 2019

HUSTLERS

„Das ganze Land ist ein Stripclub. Auf der einen Seite sind die Leute, die mit dem Geld um sich werfen, auf der anderen Seite die Menschen, die dafür tanzen.“ 

Diese tierschürfende Erkenntnis teilt Stripperin Ramona (Jennifer Lopez) am Ende des Films mit den Zuschauern. Sie muss es wissen, denn mit Arschwackeln und Poledance hat sie es im angesagtesten Club der Stadt weit gebracht. Doch 2008 kommt es zum großen Börsencrash, plötzlich bleiben die spendablen Sugardaddys weg – und damit das Geld. Statt für ein paar Dollar zu tanzen, greift Ramona mit ihrer Freundin Destiny (Constance Wu „Crazy Rich Asians“) zu rabiaten Mitteln. Gemeinsam gründen sie eine Gaunerbande, die die Wall-Street-Kunden mit K.-o.-Tropfen außer Gefecht setzt, um dann deren Kreditkonten leer zu räumen. 

Der Film beruht auf einem Zeitungsartikel, erschienen im New York Magazine 2015. Also fast eine wahre Geschichte. Musik, Drogen, Klamotten, Penthouses – so schön kann das Leben als Stripperin sein. Und ja, für ungefähr eine Stunde ist das auch ganz unterhaltsam anzusehen. Es gibt ein paar lustige Momente und J-Lo sieht wirklich toll aus. Aber das Crime-Drama über Stripperinnen mit Herzen aus Gold ist zu leichtgewichtig. Dauer-Party in allen Varianten, ein paar Gastauftritte von Usher, Cardi B und Lizzo und sich ständig wiederholende Szenen, in denen durchweg unsympathische Scheißkerle um ihr Geld erleichtert werden sind zu wenig für fast zwei Stunden Laufzeit.

FAZIT

Nicht ganz so großartig wie überall behauptet, aber immerhin besser als „Showgirls“.

Originaltitel „Hustlers“
USA 2019
110 min
Regie Lorene Scafaria
Kinostart 28. November 2019

PETS 2

In guter alter „Sex and the City 2“-Tradition wechselt die Fortsetzung von „Pets“ die Location. New York reicht nicht mehr, diesmal muss es wenigstens…Antiklimax…auf dem Land spielen. Wenig exotisch, dafür bieten sich hier ein paar neue Varianten der eigentlich auserzählten Idee: Unsere Haustiere führen ein heimliches Doppelleben. Sobald Frauchen und Herrchen das Haus verlassen, fallen die Masken. Aus Hunden, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen werden sprechende Wesen mit sehr menschlichen Verhaltensweisen und Problemen.
Diese Idee hat der erste Teil „Pets“ 2016 schon ausreichend und in allen Varianten durchgespielt. Für einen zweiten abendfüllenden Spielfilm ist den Machern nicht mehr genug eingefallen, „Pets 2“ ist eher eine Sammlung von Kurzgeschichten, die am Ende notdürftig zusammengeführt werden.
Macht aber nichts – Zielgruppe sind junge bis sehr junge Zuschauer, die werden ihren Spaß haben.

Unverzeihlich allerdings: Schafe werden in „Pets 2“ dümmlich und damit in denkbar schlechtem Licht dargestellt.

FAZIT

Hat einigermaßen Charme und ist kurzweilig.
Sinnloses Wissen: Terrier Max wird im US-Original von Patton Oswalt gesprochen. Im ersten Teil lieh noch der in Ungnade gefallene Louis C.K. der Figur seine Stimme.

Originaltitel „The Secret Life of Pets 2“
USA 2019
92 min
Regie Chris Renaud
Kinostart 27. Juni 2019

JOHN WICK: KAPITEL 3

Im Berliner Zoopalast gibt es bekanntlich die beste Bestuhlung. Besonders zu empfehlen: Kino 2. Da lassen sich die Sitze elektrisch verstellen und auf Knopfdruck beinahe in Schlafposition bringen. Für den Zuschauer angenehm, denn ist der Film mal etwas zäh, ist zwischendurch wenigstens ein anständiges Nickerchen drin. Apropos: In „John Wick: Kapitel 3“ reiht sich eine Kampfszene an die nächste, das hört und hört nicht auf. Gewohnt perfekt choreografiert, besonders ein spektakuläres Messerduell hat es in sich, aber die unendlich in die Länge gezogenen Metzeleien ermüden auf Dauer. Der Film wirkt wie das zu lang geratene Showreel einer Stuntagentur (nicht überraschend, Regisseur Chad Stahelski war früher selbst Stuntman).

Die Story knüpft nahtlos ans Ende des zweiten Teils an: Auf John Wick ist ein Kopfgeld in Höhe von 14 Millionen Dollar ausgesetzt. Das bietet diversen Kriminellen Anlass (New York scheint unendlich viele davon zu haben), Jagd auf den Titelhelden zu machen. Viel mehr passiert in 128 Minuten nicht. Dagegen war der auch nicht gerade komplexe Racheplot für den getöteten Hund im ersten Teil noch um einiges origineller.

Keanu Reeves macht, was er am besten kann: schwarze Anzüge tragen und grimmig aus der Wäsche gucken. Soll sich aber keiner beschweren, denn der dritte (und sicher nicht letzte) Teil der John Wick Saga liefert genau das, was Fans erwarten – jede Menge stylische, visuell kreativ umgesetzte Kampfszenen.

FAZIT

Trotz Augenfutter – bei einer Laufzeit von über zwei Stunden gibt es zwischendurch spürbare Längen.

Originaltitel „John Wick: Chapter 3 – Parabellum“
USA 2019
128 min
Regie Chad Stahelski
Kinostart 23. Mai 2019