
WENN DAS LICHT ZERBRICHT
Kurzer Film, kurze Kritik: Ein junger Mann stirbt bei einem furchtbaren Autounfall. Seine Freunde trauern um ihn.
Ab 08. Mai 2025 im Kino
Früher wurden Todesanzeigen in der Zeitung gedruckt. Heute gibt es digitale Trauerseiten, auf denen Freunde und Angehörige Erinnerungen teilen und Anekdoten über den Verstorbenen austauschen. WENN DAS LICHT ZERBRICHT ist das filmische Äquivalent dazu.

Die Kunststudenten Una und Diddi sind verliebt. Er hat zwar noch eine Freundin, doch mit der will er Schluss machen. Dann passiert der Unfall.
Dass sich die neue und die alte Freundin begegnen und Una so tun muss, als sei Diddi nur „ein Freund“ gewesen, sorgt kaum für Spannung. Was Sinn macht – denn dieser isländische Film verzichtet auf Klischees und setzt stattdessen auf eine realistische, lebensnahe Beobachtung. Dramen passieren im echten Leben schließlich auch oft im Stillen. Das kleine, leise Stück über Trauer und Verlust spielt während der unwirklichen Mitternachtssonnentage in Reykjavík.

Handlungsarmut neu definiert: WENN DAS LICHT ZERBRICHT zeigt vor allem Umarmungen und weinende Menschen. Da können selbst 80 Minuten so lang wie ein Tag ohne Sonnenuntergang werden. Ein gut gespieltes, gut gemeintes Drama aus Island – das leider ein bisschen zu sehr der Realität verhaftet bleibt.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Ljosbrot“
Island 2024
80 min
Regie Runár Runársson

alle Bilder © Neue Visionen Filmverleih