Mission: Impossible - The Final Reckoning

MISSION: IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING

Kurz mal auf den Kalender geschaut: Mitte Mai. Nein, mehr Action wird dieses Jahr wahrscheinlich nicht in die Kinos kommen.

Ab 21. Mai 2025 im Kino

Millennials, zur Seite – hier kommt ein bald 63-Jähriger, um mal wieder die Welt zu retten: Tom Cruise setzt mit jeder Fortsetzung der Mission-Impossible-Serie einen drauf: noch größer, gefährlicher, teurer, irrwitziger. Jedoch.

Das große Labern.

Wie im wahren Leben ist alles eine Frage der Gewichtung – das gilt auch für Actionfilme. Es braucht genug Handlung, um Spannung zu erzeugen. Sorgt man sich nicht um die Figuren, ist es egal, ob sie leben oder sterben. Auf der anderen Seite müssen die Actionszenen so packend sein, dass man die oft unplausible Handlung akzeptiert oder vergisst. Ohne Balance funktioniert es nicht. Der wahrscheinlich, eventuell, vielleicht letzte Teil der Mission: Impossible-Reihe enttäuscht zumindest in Sachen Action nicht. Vor allem zwei nervenzerreißende Szenen an Bord eines U-Boots und auf einem Doppeldecker haben es in sich.

Mission: Impossible - The Final Reckoning

Und würde man THE FINAL RECKONING um mindestens eine Stunde und gefühlt dreißig Erklärungen kürzen, wäre es ein richtig guter (letzter) Beitrag zum seit 1996 laufenden Franchise geworden. Doch zwischen den beeindruckenden Tom-klettert-hängt-rennt-kämpft-Szenen herrscht das große Labern. Scheinbar wollte Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie alle – aber auch wirklich alle – losen Enden aus den sieben bisherigen Geschichten zusammenführen. Dazu zeigt er reichlich Flashbacks aus den vorherigen Filmen – vor allem in der ersten Stunde fühlt sich THE FINAL RECKONING wie eine Best-of-Compilation an. Man wartet und wartet, bis es endlich losgeht – und wird dabei immer verwirrter.

Mission: Impossible - The Final Reckoning

Kein Präsident, Sporttrainer oder General, der seiner Mannschaft vor dem entscheidenden Kampf nicht noch ein paar aufbauende Worte mit auf den Weg gibt. In M:I THE FINAL RECKONING gibt es so viele Motivationsreden, dass sich das Zählen nicht lohnt. In praktisch jedem Dialog geht es um alles: wir zusammen, together, friendship, trust – Pathos-Overload. Dazu inszeniert sich Tom Cruise zwar nicht zum ersten Mal als Weltenretter, doch diesmal stilisiert er sich zu einem Messias, in dessen Händen buchstäblich das Schicksal der Menschheit liegt. Jetzt und in alle Ewigkeit. Ein Schelm, wer dabei an Ron L. Hubbards Lehren denkt.

Mission: Impossible - The Final Reckoning

Teil 6 „M:I – Fallout“ bleibt der beste Film der Serie. Auserzählt ist das Genre trotzdem nicht – virtuose Action mit cleveren Technik-Gadgets macht immer Spaß. James Bond kann davon seit über 60 Jahren ein Lied singen. Bei Mission: Impossible ist es allerdings Zeit für einen Generationswechsel. Denn auch am scheinbar alterslosen Tom sind die Jahre nicht spurlos vorbeigegangen. Ganz so katzenhaft geschmeidig wie früher sieht das inzwischen nicht mehr aus. Was ja irgendwie auch beruhigend ist.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Mission: Impossible – The Final Reckoning“
USA 2025
169 min
Regie Christopher McQuarrie

Mission: Impossible - The Final Reckoning

alle Bilder © Sony Pictures Entertainment Deutschland

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