Die Bonnards - Malen und Lieben

DIE BONNARDS – MALEN UND LIEBEN

DIE BONNARDS wurde 2023 in Cannes uraufgeführt – nun startet der perfekte Film für Impressionismus- und Dackel-Freunde in den deutschen Kinos.

Ab 05. Juni 2025 im Kino

Ein ungeschriebenes Gesetz besagt, dass in Maler-Biopics der Künstler nicht nur den Pinsel schwingt, sondern auch unentwegt „den Pinsel schwingt“. Schnackseln und Malen gehören eben zusammen wie Leinwand und Farbe. Da macht auch DIE BONNARDS keine Ausnahme.

Außergewöhnlich ist jedoch die Form: Martin Provosts Film ist berauschend schön – Szenenbild, Kostüme und fantastisches Licht versetzen die Zuschauer unmittelbar in die längst vergangene Welt Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts. Gäbe es Gerüche im Kino, wäre das immersive Erlebnis perfekt.

Die Bonnards - Malen und Lieben

Im Laufe der Jahre verewigt Pierre Bonnard seine Muse, Gefährtin und spätere Ehefrau Marthe auf über 140 Gemälden und 700 Zeichnungen – manchmal bekleidet, oft als Akt. Die stürmische Beziehung der beiden gleicht einer Achterbahn der Gefühle, inklusive unglücklicher Ménage-à-trois mit einer jungen Kunststudentin. Pierres Seitensprünge sorgen immer wieder für heftige Streits, stets gefolgt von Versöhnung. Da passt es mal: Sie liebten und sie hassten sich.

Die Bonnards - Malen und Lieben

Das Zusammenleben mit einem Künstler – oh là là – anstrengend, aber auch aufregend. Denn das Paar bewegt sich in illustren Kreisen: Claude Monet, Maurice Denis und Édouard Vuillard schauen gerne auf ein gebratenes Hühnchen, Rotwein und Crème Caramel im wunderschönen Haus „Ma Roulotte“ am Ufer der Seine vorbei. Besonders sympathisch: Pierre und Marthe sind stolze Besitzer von zwei extra-hübschen Dackeln – cognacfarben und mit kräftigen Läufen.

Die Bonnards - Malen und Lieben

Der Film changiert munter zwischen intimem Liebesfilm, Tragödie und Boulevardkomödie. Ein Wechselbad der Gefühle, das DIE BONNARDS ausgesprochen kurzweilig macht. Dazu eine tolle Besetzung: Vincent Macaigne als genialer, zu Lebzeiten unterschätzter Künstler, und die herausragende Cécile de France als unabhängige, befreite Frau an seiner Seite. Nicht selbstverständlich bei einem modernen Film über Künstler: Man erfährt auch einiges über die Entstehung der Kunstwerke – das Mischen und Pinseln von Öl- oder Kreidefarbe kann schließlich mindestens so sinnlich wie ein Liebesakt sein.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Bonnard, Pierre et Marthe“
Frankreich / Belgien 2023
123 min
Regie Martin Provost

Die Bonnards - Malen und Lieben

alle Bilder © Prokino

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