Warfare

WARFARE

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WARFARE

Krieg als Albtraum in Echtzeit

Ab 17. April 2025 im Kino

Alex Garland präsentiert nach seinem herausragenden „Civil War“ mit WARFARE eine ganz andere, deutlich realistischere Art von Kriegsfilm. Die Geschichte basiert auf einem Vorfall während des Irakkriegs im Jahr 2006, als ein Zug von Navy SEALs in einem von Aufständischen umzingelten Haus gefangen war.

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Garland hat sich für WARFARE einen Co-Regisseur an die Seite geholt: den ehemaligen SEAL Ray Mendoza, der die Situation damals aus erster Hand miterlebt hat. Der Film wirft dabei jede konventionelle Lehre des Genres über Bord, verzichtet auf lange Einführungen, Hintergrundgeschichten oder Character Development. Der Zuschauer wird unmittelbar in den nervenaufreibenden Kriegsthriller hineingestoßen. Die Ereignisse laufen nahezu in Echtzeit ab. Entsprechend gibt es keine tiefsinnigen Gespräche zwischen den Männern über ihr Leben vor oder nach dem Krieg; die Dialoge beschränken sich auf technische Kommandos. Dass man dennoch eine emotionale Bindung zu den Figuren aufbaut, ist große Schauspielkunst. Es hilft natürlich, dass Garland hier eine Riege aufstrebender Jungstars vor die Kamera geholt hat, die man alle schonmal in diversen Serien und Filmen gesehen hat: D’Pharaoh Woon-A-Tai, Will Poulter, Kit Connor, Charles Melton, Joseph Quinn und Cosmo Jarvis.

Warfare

Bei dem intensiven, unmittelbaren Kriegserlebnis werden unweigerlich Erinnerungen an „The Hurt Locker“ und „Black Hawk Down“ wach. Das ist nicht unbedingt neu – Ähnliches gab es bereits im Kino zu sehen. Man kann sich also die Frage stellen, was Garland mit seinem Film erreichen will. Die bloße Erkenntnis, dass Krieg schrecklich ist und Amerikaner Helden sind, kann es kaum sein. WARFARE stellt die Erlebnisse einer kleinen Gruppe Soldaten ins Zentrum. Und verfolgt damit vielleicht ein ganz simples Anliegen: eine wahre Geschichte für die Nachwelt festzuhalten – technisch und schauspielerisch beeindruckend umgesetzt. Garland nimmt dem Krieg seine Mythen und zeigt ihn so, wie er für die meisten Soldaten ist – ein Trauma in Echtzeit.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Warfare“
UK 2025
95 min
Regie Alex Garland

Warfare

alle Bilder © LEONINE STUDIOS

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Civil War

CIVIL WAR

Civil War

CIVIL WAR

Es herrscht Bürgerkrieg - allerdings nicht irgendwo im Mittleren Osten, sondern vor der Haustür in den ganz und gar nicht mehr Vereinigten Staaten von Amerika.

Ab 18. April 2024 im Kino

Die zynische Fotografin Lee (Kirsten Dunst) hat schon die schlimmsten Gräueltaten vor der Linse gehabt. Nun will sie mit ihrem Journalistenfreund Joel (Wagner Moura) den US-Präsidenten zu einem (wahrscheinlich) letzten Interview und Foto treffen, bevor Rebellengruppen das Weiße Haus stürmen und ihn hinrichten. Die Reise von New York nach Washington wird zu einem Roadtrip durch ein dystopisches Amerika, in dem keiner keinem traut und die meisten schon lange nicht mehr wissen, gegen wen sie eigentlich kämpfen.

Krieg ist die Hölle

Regisseur und Drehbuchautor Alex Garland hält sich nicht mit Erklärungen auf, was den Bürgerkrieg ausgelöst hat und positioniert sich auch nicht klar für oder gegen eine Seite. Hier gibt es keine Rollenverteilung von gut und böse, Garland interessiert weniger die Moral und mehr der Horror einer komplett zerrissenen, kaputten Gesellschaft. So gesehen ist sein Film näher an einer Zombie-Apokalypse als an einem Politthriller.

Krieg ist die Hölle. Und Garlands Film führt die Zuschauer mitten rein. Gerade die Kampfszenen sind ungemein spannend und extrem gut gemacht. Das ist schmerzhaft laut und beängstigend realistisch, man hat das Gefühl, Teil des Geschehens zu sein. Dass Kirsten Dunst sagt, die Dreharbeiten hätten ihr posttraumatische Belastungsstörungen beschert, glaubt man ihr gerne. Schauspielerisch ist der Film herausragend, vor allem Dunst liefert eine ihrer bisher besten Leistungen. Erwähnenswert auch der kurze Auftritt von Jesse Plemons (Dunsts Ehemann im wahren Leben) als sadistischer extremistischer Soldat.

Das bevorstehende Ende des Bürgerkriegs, so der US-Präsident (Nick Offerman) mit der orangefarbenen Gesichtshaut, sei der „größte Sieg in der Menschheitsgeschichte“. Naheliegend, an wen der fiktive Staatschef erinnern soll. Wer denkt, das ganze Szenario sei übertrieben oder gar unrealistisch, der hat die Bilder von der Stürmung des Kapitols vergessen. CIVIL WAR gibt einen Vorgeschmack auf das, was da schon bald (wieder) kommen könnte.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Civil War“
USA 2024
109 min
Regie Alex Garland

alle Bilder © DCM

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