Die Unfassbaren 3: Now you see me

DIE UNFASSBAREN 3

Die Unfassbaren 3: Now you see me

DIE UNFASSBAREN 3

Das große Labern

Ab 13. November 2025 im Kino

Hex, hex – die vier Reiter sind zurück. Oder waren es fünf? Egal. Im dritten Teil des Now You See Me-Franchise haben sie sich jedenfalls verdoppelt. Eine neue Generation mischt mit – irgendwie muss die Serie ja weitergehen, falls die Originalspieler – Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Isla Fisher, Dave Franco & Co. – keine Lust mehr auf Fortsetzungen haben.

Die Unfassbaren 3: Now you see me

Der größte Trick der „Unfassbaren“ besteht darin, dass sie nun schon zum dritten Mal denselben Film gemacht haben – und damit wohl wieder Erfolg haben werden. Diesmal geht es, irgendwo zwischen digital aufgemotzten Zaubereien, um eine verbrecherische Diamantendynastie (wie immer sehenswert: Rosamund Pike als skrupellose Antagonistin Vanderberg), die ihr blutiges Geld mit Waffenhändlern und anderem Gesocks reinwäscht. Aber wen interessiert schon die Handlung, wenn man Zaubertricks sehen will?

Die Unfassbaren 3: Now you see me

Und genau da beginnen die Probleme. Denn die immergleichen Spiegel- und Kartentricks, die „Schwupps, ich bin verschwunden!“-Momente, haben sich längst erschöpft. Was bleibt, ist viel Gerede. Und, meine Güte, wird hier geredet! Es wird nonstop erklärt, zusammengefasst, gelabert. Dazu dröhnt der aufdringliche Soundtrack von Brian Tyler, der jeden noch so unbedeutenden Moment pathetisch aufbläst. Ein-, zweimal mag das funktionieren. Beim neunundneunzigsten Mal ist es schlicht albern.

Die Unfassbaren 3: Now you see me

Auf Sat.1 lief einmal eine Dokuserie namens Die Tricks der größten Zauberer – dort wurde erklärt, warum die schwebende Jungfrau gar nicht fliegt und beim Zersägen kein echtes Blut fließt. Das war schon damals nur mäßig interessant. Genau dieses Prinzip macht sich DIE UNFASSBAREN 3 zunutze – sobald der Zuschauer noch denkt: „Wie haben sie das nur gemacht?“, kommt schon die Erklärung hinterher. Nur dass hier nicht mal mit echten Tricks gearbeitet wird, sondern mit CGI. Und wenn Hollywoods digitale Magier ans Werk gehen, ist schlicht alles möglich – und damit nichts mehr erstaunlich.

Die Unfassbaren 3: Now you see me

Natürlich ist nicht alles schlecht: So gibt es zum Beispiel eine sehr hübsche Szene, in der alle mal zeigen dürfen, was sie draufhaben. Dass dieser „Wer hat den Längsten?“-Wettstreit in einem Haus stattfindet, dessen Räume teils auf dem Kopf stehen, teils verzerrte Perspektiven haben, erhöht den Spaß zusätzlich. Fans der ersten beiden Teile werden auch diesen mögen – und wahrscheinlich den vierten gleich mit. Denn der wird kommen. Garantiert.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Now You See Me: Now You Don’t“
USA 2025
106 min
Regie Ruben Fleischer

Die Unfassbaren 3: Now you see me

alle Bilder © LEONINE STUDIOS

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Together

TOGETHER – UNZERTRENNLICH

Together

TOGETHER – UNZERTRENNLICH

Fängt sehr gut an, kann das Niveau aber nicht halten. Nicht ganz rundes Horrorfilmdebüt mit Alison Brie und Dave Franco.

Ab 31. Juli 2025 im Kino

Eine Freundin erzählte mal, dass sie bei Framerates Lieblingsfilm Once Upon a Time in Hollywood vorzeitig das Kino verlassen habe, weil sie sich den guten Film nicht durch das Ende kaputtmachen lassen wollte. Der Hinweis, Sharon Tate würde in dieser Märchenversion der tragischen Geschichte um die Manson-Morde eben nicht sterben, hat sie dann zu einem zweiten Kinobesuch bewegt. Was diese etwas zu lange und nicht unbedingt rasend interessante Anekdote mit TOGETHER zu tun hat? Insofern nichts, als dass der Film wenig Chancen hat, irgendjemandes neuer Lieblingsfilm zu werden. Aber die Idee, das Kino nach zwei Dritteln zu verlassen – die ist hier tatsächlich eine Empfehlung.

Together

Bei Millie (Alison Brie) und Tim (Dave Franco) ist der Wurm drin: Der letzte Sex ist Monate her, sie will Grundschullehrerin auf dem Land werden, er träumt vom Rockstar-Leben. Obwohl die Spießerin und der Schluffi auf den ersten Blick ein Mismatch sind (im wahren Leben sind Alison Brie und Dave Franco verheiratet), ist trotzdem Liebe im Spiel. Also verabschieden sie sich von ihren coolen Großstadtfreunden und ziehen aufs Land. Bei einer Erkundungstour geraten sie in ein Unwetter und stürzen mitten im Wald in ein großes Loch. Als ob er auf den Kopf gefallen wäre, beschließt Tim in der unterirdischen Höhle, Wasser aus einem mysteriösen See zu trinken. Kurz darauf verändert sich die Beziehung zwischen Millie und Tim auf dramatische Weise. Sie wachsen buchstäblich aneinander. Nähe 2.0.

Together

TOGETHER fängt großartig an. Seit Talk to Me nicht mehr so gegruselt im Kino. Die ersten 60 Minuten sind eine unheimliche und oft erschreckende Zitatensammlung von John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt, Midsommar und The Substance. Das ist clever gemacht und schön zum Fürchten. Trotz der bekannten Vorlagen ist TOGETHER vor allem eins: überraschend. Man weiß nie, wohin sich die Geschichte entwickeln wird.

Together

Doch dann ändert sich die Tonalität. Es scheint fast so, als hätte ein Testpublikum entschieden, der Film brauche mehr Slapstick-Humor. Nichts dagegen, passt hier nur leider gar nicht. Und irgendwann ist dann auch der Überraschungseffekt verpufft: Auf den letzten Metern passiert genau das, was man eh erwartet hat. Schade. Dass der dritte Akt trotzdem Spaß macht, liegt an den ausgezeichneten Bodyhorror-Effekten. Die sind hübsch analog und tun beim Zuschauen fast körperlich weh.

Schauspielerisch ist das alles solide, nur bei Dave Franco reicht es für die großen dramatischen Szenen nicht ganz. Vielleicht ist TOGETHER tatsächlich ein Film, den man sich besser zu Hause anschaut – und dann einfach vor dem Ende abschaltet.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Together“
Australien / USA 2025
102 min
Regie Michael Shanks

Together

alle Bilder © LEONINE Studios

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