DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE
"À votre santé!“ Über männliche Alkoholiker gibt es zahllose Filme, über trinkende Frauen kaum. Bis jetzt.
Ab 31. Juli 2025 im Kino
Valérie Bonneton spielt Suzanne, immer erschöpft, Abends befüllt sie sich kleine Wasserflaschen mit Wodka, um den nächsten Tag zu überstehen. Besoffen vergisst sie dann eines Morgens, die Handbremse anzuziehen – schon crasht der Wagen mitsamt ihrer drei Kinder gegen ein geparktes Auto. Kein Wunder, dass sie das Sorgerecht verliert. Die nächste Station: eine Klinik für Alkoholiker. Dort freundet Suzanne sich mit Alice (Sabrina Ouazani, sehr gut als Partymaus in denial) und der Schauspielerin Diane (Michèle Laroque) an. Um ihnen eine Perspektive zu bieten, versucht der Maschinenbau- und Sportlehrer Denis (Clovis Cornillac), die Damen für die Teilnahme an einer Dünenrallye in der marokkanischen Wüste fit zu machen.
Naja. Die Idee, dass gerade trocken gewordene Alkoholikerinnen ein Autorennen fahren, wirkt doch etwas konstruiert. Schon klar, was die Filmemacherinnen sagen wollen: Wer sich den Gefahren des Lebens stellt, wird daran wachsen. Trotzdem wäre der Film ohne dieses etwas plumpe Bild besser. Denn die Figuren sind interessant genug, die Besetzung genial. Alle spielen so gut, dass man zwischendurch fast meint, einen Dokumentarfilm zu sehen.
Jahrelang Alkoholabhängige von ihrer Sucht zu heilen und wieder alltagsfit zu machen – keine leichte Aufgabe. Über den Erfolg des Programms lässt sich allerdings streiten: Fast alle Teilnehmerinnen werden schon nach einem Tag außerhalb der Klinik rückfällig. Gut, dass der Film trotzdem nicht im Elend ertrinkt. Leichte, manchmal fast alberne Momente sorgen dafür, dass das Schwere nicht erdrückt.
DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE erzählt eine Geschichte zwischen Empathie, Lachen und Weinen. Sehenswert.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Des jours meilleurs“
Frankreich 2024
104 min
Regie Elsa Bennett, Hippolyte Dard
alle Bilder © Happy Entertainment








