
F1
Formel 1: Für die einen Autos, die sinnlos im Kreis fahren, für die anderen der aufregendste Sport der Welt.
Ab 26. Juni 2025 im Kino
Lewis Hamilton hat produziert – mit Brad Pitt und Javier Bardem auch Starbesetzung vor der Kamera. Auch wenn der Vergleich mit dem alten Wein so ausgetrunken ist wie ein ebensolcher Schlauch: Brad Pitt wird einfach immer besser. Er ist vielleicht der letzte große Filmstar, wegen dem man ins Kino geht, egal, worin er mitspielt. Bei F1 ist er in guten Händen: Regisseur Joseph Kosinski hat schon mit „Top Gun: Maverick“ sein Talent für Hochgeschwindigkeitskino bewiesen.

Der Actionfilm F1 ist das Gegenteil von „die Seele baumeln lassen“. Gedreht wurde bei echten Grand-Prix-Rennen – Bilder und Sound sind eine Druckbetankung für Augen und Ohren. Diesen Film sollte man unbedingt im Kino sehen, und zwar auf der größtmöglichen Leinwand. Das fast dreistündige Rennfahrerdrama (ungefähr eine halbe Stunde zu lang) ist ein schamloser Formel-1-Werbespot und mit 300 Millionen Dollar Budget der teuerste Film des Jahres. Überkomponist Hans Zimmer untermalt das Ganze mit pumpendem Soundtrack, der genauso gut in einer Großraumdisco laufen könnte. Die Story vom alten Rennfahrhasen und arroganten Rookie? Vorhersehbar. Aber egal – wegen der Handlung schaut man sich sowas ja eh nicht an.

Trotz aller kalkulierten Spektakelhaftigkeit lässt sich F1 nicht nur auf Hochglanzbilder und Motorengeheul reduzieren. In seinen besten Momenten zeigt der Film, warum der Rennsport für viele mehr ist als nur Technik und Tempo: Es geht um Präzision, Disziplin, Risiko – und um die Faszination, an die Grenze zu gehen, oder sie zu überschreiten. Wer für all das nichts übrig hat, wird sich kaum bekehren lassen. Wer aber eine Ahnung bekommen will, wie sich 300 km/h auf einer Rennstrecke anfühlen, der dürfte zufrieden aus dem Kino kommen. Speedjunkies kommen hier voll auf ihre Kosten.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „F1“
USA 2025
156 min
Regie Joseph Kosinski

alle Bilder © Warner Bros. Pictures Germany