Butchers - Raghorn

BUTCHERS – RAGHORN

Butchers - Raghorn

BUTCHERS – RAGHORN

Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie bitte weiter und kaufen Sie kein Ticket für BUTCHERS - RAGHORN.

Ab 03. Oktober 2024 im Kino

Zum Thema „Kannibalismus“ sagt Wikipedia: „Als Kannibalismus wird das Verzehren von Artgenossen oder Teilen derselben bezeichnet. Insbesondere versteht man darunter den Verzehr von Menschenfleisch durch Menschen.“

Butchers - Raghorn

So weit, so schlau. Im lachhaft schlechten Film BUTCHERS – RAGHORN – der Fortsetzung eines in Deutschland nie gezeigten ersten Teils – geht es um das Verspeisen von unschuldigen Opfern durch zwei serienkillende Redneck-Brüder. Ihre nächste Beute sind vier Kleinkriminelle, die ein junges Mädchen (nein – Spoiler – ein Junge! Warum? Es ist eine der vielen Wendung, die keinerlei Sinn ergeben) entführt haben und nach einer verhängnisvollen Kollision mit einem Elch orientierungslos durchs Gehölz irren. Mehr Handlung gibt es nicht. Irgendwann sind fast alle tot und es könnte sein, dass eine Fortsetzung droht.

Butchers - Raghorn

Vermarktet wird der Quatsch als Kannibalen-Slasher mit „UNCUT“-Gütesiegel. Führen Filme, wie zum Beispiel die Saw-Serie mit ihrem ultrabrutalen Realismus zu echtem Unwohlsein, wenn nicht gar Brechreiz, so löst BUTCHERS –  RAGHORN bestenfalls Gähnen oder gelangweiltes Kichern aus. Das Blut sprudelt in Strömen, sieht aber wie rot gefärbtes Wasser oder Ketchup aus. Noch schlechter als die miesen Spezialeffekte und hölzernen Dialoge ist nur das Schauspiel, vor allem von Hollie Kennedy, die es mit genau einem Gesichtsausdruch durch den gesamten Film schafft. Egal, ob sie Angst hat, sich freut oder kurz vor der Schlachtung steht – sie schaut immer extremst genervt aus der Wäsche. Vielleicht hat sie aber auch einfach geahnt, in was für einen Müll sie sich hier verirrt hat. Zum SchleFaZ reicht es nicht ganz, aber mindestens zum SchleFdJ 2024.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Butchers Book Two: Raghorn“
USA 2024
88 min
Regie Adrian Langley

Butchers - Raghorn

alle Bilder © 24 Bilder

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Joker: Folie a Deux

JOKER: FOLIE A DEUX

Joker: Folie a Deux

JOKER: FOLIE A DEUX

Warum Lady Gaga den Dracula macht und ihren Namen vielleicht etwas zu wörtlich nimmt.

Ab 03. Oktober 2024 im Kino

Ob sich Stefani Joanne Angelina Germanotta alias Lady Gaga komplett in ihrer Rolle als Harley Quinn verloren hat, wird sich erst in ein paar Monaten zeigen. Zuletzt tauchte sie immer wieder ziemlich gaga in Talkshows und auf dem roten Teppich als Clown geschminkt auf. Dazu noch ihr neues Album namens  „Harlequin“ (Warum nicht Harlequinn?) – ist das nun cleveres Marketing oder verschwimmen da die Grenzen zwischen Figur und Wirklichkeit, wie damals bei Bela Lugosi, der sich irgendwann in den Wahn verstieg, tatsächlich Graf Dracula zu sein?

Joker: Folie a Deux

Und der Film? Fängt stark an und zieht sich dann gewaltig in die Länge. Großteile der Handlung spielen im Gerichtssaal, wo die Verbrechen des ersten Teils noch mal in aller Ausführlichkeit aufgearbeitet werden. Statt echtem Aufruhr und Chaos wird meist nur über Aufruhr und Chaos geredet, wenn nicht gerade wieder ein Liedchen das Drama ausbremst. Die an sich originelle Idee, das Ganze als Musical zu inszenieren, geht nicht auf. Durch die Gesangseinlagen verflacht der Film zur Nummernrevue, vom beängstigenden Wahnsinn des Originals ist kaum noch was zu spüren.

Joker: Folie a Deux

Aber kann man einen fast perfekten Film wie JOKER überhaupt toppen? Regisseur Todd Phillips gebührt Anerkennung für seinen Mut, mit dieser Fortsetzung etwas zu wagen und nicht die sichere Franchise-Nummer zu spielen. Oscar-Preisträger Joaquin Phoenix ist – keine Überraschung – eine Wucht, egal, wie gut oder mittelmäßig er als Sänger ist. Lady Gaga – DAS hingegen ist eine echte Überraschung – hält sich nach ihrem Kasperletheater-Auftritt in House of Gucci zurück, wirkt dadurch aber (kaum zu glauben) beinahe langweilig. Apropos. Mit 138 Minuten ist JOKER: FOLIE À DEUX entschieden zu lang, vor allem in der Mitte hängt es durch. Schauspielerisch und technisch ist das alles natürlich von höchster Qualität – Kamera, Sound, Ausstattung sind top. Nur die Story und die Songs sind es leider nicht.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Joker: Folie À Deux“
USA 2024
138 min
Regie Todd Phillips

Joker: Folie a Deux

alle Bilder © Warner Bros. Pictures

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Power of Love

POWER OF LOVE

Power of Love

POWER OF LOVE

In POWER OF LOVE beleuchtet Regisseur Jonas Rothlaender das fragile Gleichgewicht einer (fast) ganz normalen Liebesbeziehung.

Ab 03. Oktober 2024 im Kino

Männer haben es nicht leicht, das wissen wir spätestens seit Jonas Rothlaenders Dokumentation Das starke Geschlecht“. Doch keine Sorge, den Frauen geht es auch nicht besser. In seinem neuen Film POWER OF LOVE wirft der Regisseur einen interessanten Blick auf die Dynamiken einer modernen Paarbeziehung. 

Power of Love

Saara (Saara Kotkaniemi), eine erfolgreiche Forscherin, und ihr deutscher Freund Robert (Nicola Perot) leben in Finnland. Während er den Haushalt schmeißt, bringt sie das Geld nach Hause – eine ganz normale, moderne Rollenverteilung. Doch im Schlafzimmer brodelt es unter der heilen Oberfläche: Immer wieder testen die beiden in Sadomasospielen ihre Grenzen aus. Während einer Urlaubsreise spitzt sich dann die Lage zu: Saara überkommen Zweifel an der ungesunden Balance zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit.

Power of Love

Man kann sich POWER OF LOVE irgendwo zwischen einem psychologischen Erotikthriller a la Fifty Shades of Grey und einer wissenschaftlichen Versuchsanordnung vorstellen. Allerdings rascheln zwischendurch immer wieder die Drehbuchseiten. Die Figuren sind weniger individuelle Charaktere als Stellvertreter moderner Geschlechterrollen, was dem Film bisweilen etwas Künstliches verleiht. Nach der x-ten „fessel mich, schlag mich, lieb mich“-Szene hat man es dann auch verstanden. Ob das über 105 Minuten trägt und dabei fasziniert oder befremdet, kann jeder für sich selbst entscheiden.

INFOS ZUM FILM

Deutschland / Finnland 2023
105 min
Regie Jonas Rothlaender

Power of Love

alle Bilder © missingFILMs

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Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

ELEMENT OF CRIME IN WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

ELEMENT OF CRIME IN WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN

Schauspieler Charly Hübner ist Fanboy: Mit WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN macht er Element of Crime eine Liebeserklärung.

Ab 01. Oktober 2024 im Kino

Framerate nimmt seinen Bildungsauftrag ernst, deshalb hier ein paar schlaue Fakten: Element of Crime wurde 1985 in West-Berlin gegründet. Der Bandname ist inspiriert vom Debütfilm des dänischen Regisseurs Lars von Trier. Wer hätte es gewusst? Anfangs war die Band deutlich englisch geprägt, sowohl in ihren Texten als auch musikalisch und orientierte sich stark am britischen Gitarrenrock. 1991 wechselte sie mit dem Album Damals hinterm Mond zur deutschen Sprache. Dieser Schritt markierte einen Wendepunkt: Element of Crime fand ihren unverkennbaren Stil, geprägt von lakonischen, teils sarkastischen Texten, melancholischen Melodien und Sven Regeners charakteristischen Trompetenklängen.

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

Element of Crime kann man nicht nebenher hören“, sagt Musikerin Nora Stein. „Man muss den wunderschönen Texten zuhören.“ Sven Regener, Gitarrist Jakob Ilja und Schlagzeuger Richard Pappik haben mit ihren Songs viele junge Musiker beeinflusst. Das ist dann auch die schönste Idee von Regisseur Hübner: Er begleitet die Band nicht nur auf ihrer kleinen Tour durch Berlin, interviewt die Musiker und Weggefährten, streut Archivbilder der geteilten Stadt ein (alles so schön grau hier), sondern bietet auch den Nachfolgern der Elements eine Bühne. Von Wegen Lisbeth, Steiner & Madlaina, Isolation Berlin – die Jungen sind mindestens so aufregend wie ihre Vorbilder.

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN ist vor allem ein Musikfilm: Ein Großteil der 90 Minuten besteht aus Konzertmitschnitten. Das sollte man wissen – Wer mit der Musik von Element of Crime nichts anfangen kann, wird wenig Freude an Hübners Film haben. Fans werden es dagegen lieben. Frontmann Sven Regener, der auch als Autor des Romans Herr Lehmann bekannt wurde, prägt die Band durch seine einzigartige Art, das alltägliche Scheitern und die bittersüßen Momente des Lebens zu besingen. Dabei schwingt stets ein ironisches Augenzwinkern mit – ganz nach dem Motto: Das Leben ist zwar tragisch, aber oft auch sehr komisch.

INFOS ZUM FILM

Deutschland 2024
95 min
Regie Charly Hübner

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

alle Bilder © DCM

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Never let go

NEVER LET GO

Never let go

NEVER LET GO

Schmarrn, der: [Schmárrn] Unsinn, der bedeutungslos, minderwertig, ohne künstlerische Qualität ist.

Ab 26. September 2024 im Kino

Momma, gespielt von Halle Berry, wohnt mit ihren Zwillingssöhnen (Percy Daggs IV & Anthony B. Jenkins) in einer einsamen Hütte im Wald. Dort ernährt sich die Kleinfamilie von erlegtem Tier, Fröschen und Baumrinde. Eine ungewöhnliche Naturdiät, die nicht ganz freiwillig ist, denn einfach Shoppen im Supermarkt geht nicht mehr: Das Böse hat die Weltherrschaft übernommen, die Menschheit ist verloren. Zum anderen muss man sich jedesmal an ein dickes Seil binden, um die Hütte überhaupt verlassen zu können. Das ist unpraktisch und schränkt die Beweglichkeit ein, soll aber der einzig wirksame Schutz gegen das Böse sein. 

Welcher Drehbuchautor denkt sich so was aus? Die Geschichte von NEVER LET GO ist so hanebüchen und unnötig kompliziert, man könnte meinen Trashkönig M. Night Shyamalan hätte seine unbegabten Finger im Spiel gehabt. 

Never Let Go

Abgesehen von der albernen Story hat NEVER LET GO auch ein paar wenige Pluspunkt: Regisseur Alexandre Aja und sein Kameramann bauen in stimmungsvollen Sets und düsteren Bildern eine schön unheimliche Atmosphäre auf. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was für ein besserer Film das mit einem vernünftigen Drehbuch geworden wäre. Zudem sind Halle Berry und vor allem die beiden Kinderschauspieler richtig gut. Schade um das vergeudete Talent. Insgesamt ein schnell zu vergessender Horrorfilm, der bis auf ein paar wenige Jumpscares sein Hauptziel verfehlt: gruselig zu sein. 

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Never Let Go“
USA 2024
104 min
Regie Alexandre Aja

Never Let Go

alle Bilder © LEONINE Studios

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