Der goldene Handschuh

Im Hamburg, St. Pauli der 1970er-Jahre treibt ein Frauenmörder sein Unwesen: Fritz Honka, ein erschreckend hässlicher Mann, der über Jahre hinweg ältere Prostituierte und Alkoholiker*innen aus der Kiezkneipe „Zum Goldenen Handschuh“ abschleppt, um sie dann in seiner Wohnung abzumurksen. Die zerstückelten Leichen versteckt er nach getaner Arbeit hinter der Wandverkleidung. Gegen den Verwesungsgeruch wirft er Duftbäumchen auf die Leichenteile. Wahre Geschichte – nicht schön.

Im Gegensatz zum Berlinalegewinner „Gegen die Wand“ (2004) ist Regisseur Fatih Akin mit der Verfilmung des Heinz Strunk Bestsellers kein guter Film geglückt. Die Darsteller überzeugen, doch die Inszenierung wirkt seltsam theaterhaft-künstlich und hat zwischendurch ganz schön Längen. Der goldene Handschuh ist unappetitlich wie ein Splattermovie anzusehen, doch für sein Thema erstaunlich unspannend erzählt.
Dass dem Film Frauenfeindlichkeit vorgeworfen wird, ist albern, denn keinesfalls werden hier die weiblichen Figuren schlechter als die männlichen dargestellt. Das Leben aller Protagonisten ist gleichermaßen freudlos. Genauso freudlos, wie diesen Film anzusehen.

FAZIT

Garstige Menschen machen garstige Dinge in garstiger Umgebung.

Deutschland / Frankreich 2019 
115 min
Regie Fatih Akin
Kinostart 21. Februar 2019