Eskil Vogt gelingt mit seinem zweiten Langfilm ein ausgesprochen irritierendes Genrestück. Seine ruhige, fast hypnotische Erzählweise verleiht „The Innocents“ einen spröden Realismus, der weit weg ist von dem, was man an Horrorklischees aus US-amerikanischen Produktionen kennt.
Die Welt wird von einer Pandemie beherrscht. Ernst nimmt das schon lange keiner mehr, die Warnungen der Wissenschaft werden ins Lächerliche gezogen. Nur ein harmloser Schnupfen, alles Panikmache. Was wie eine Ist-Beschreibung des Jahres 2022 klingt, ist die Prämisse für den taiwanesischen Horrorfilm „The Sadness“.
Großes Spoilerverbot, denn das ist wirklich mal eine Spitzenidee für einen Horrorfilm: Ein Typ mit schwarzem Umhang und weißer Faschingsmaske verkleidet, ermordet scheinbar wahllos Teenager.
Wäre Alfred Hitchcock 75 Jahre später zur Welt gekommen, würde er heute vielleicht Filme wie Edgar Wright drehen. „Last Night in Soho“ ist eine wilde Mischung aus Zeitreise-Fantasy, Love Story und düsterem Psychothriller geworden.
Ein Feuilletonist würde jetzt irgendwas von „atmosphärisch dicht“ schwadronieren - aber das ist ja schließlich Framerate hier. Also kurz und knapp gesagt: „Antlers“ fängt gut an, verliert sich aber schnell in langweiligen Klischees.