Like A Complete Unknown

LIKE A COMPLETE UNKNOWN

Like A Complete Unknown

LIKE A COMPLETE UNKNOWN

Der eine ist gerade mal 19, als er 1960 aus Minnesota mit Gitarre und viel Talent nach New York aufbricht. Der andere ist der meistbeschäftigte Schauspieler seiner Generation. Timothée Chalamet macht als Bob Dylan nicht nur gesanglich eine gute Figur.

Ab 27. Februar 2025 im Kino

Man sollte schon ein großer Dylan-Fan sein, denn LIKE A COMPLETE UNKNOWN ist einfach strukturiert: ein bisschen Dialog, ein Song, ein bisschen Dialog, ein Song – und so weiter, ganze 140 Minuten lang. Zwischendurch erinnert das an ein „Best of Dylan“-Album im Kinoformat.

Like A Complete Unknown

Das Biopic vermittelt ungefähr so viel über den Menschen Dylan, wie es der echte Dylan selbst tut: nämlich nix. Aber als Musikfilm mit großartigen Schauspielern punktet LIKE A COMPLETE UNKNOWN: Edward Norton als Pete Seeger, Monica Barbaro als Joan Baez und Boyd Holbrook als Johnny Cash sind hervorragend.

Like A Complete Unknown

Richtig gut ist natürlich vor allem Timothée Chalamet. Nicht umsonst wird er gerade für so ziemlich jeden Schauspielerpreis gehandelt. Vielleicht sieht er ein bisschen niedlicher als das Original aus, aber der müde Blick und vor allem der Gesang sind auf den Punkt. Chalamet sing selbst und klingt dabei exakt wie das Original.

Like A Complete Unknown

Regisseur James Mangold hat schon in „Walk the Line“und „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ bewiesen, dass er ein gutes Händchen für das Wiederbeleben vergangener Zeiten hat. Die makellose Ausstattung und die computergenerierten Sets machen die Illusion perfekt – als Zuschauer vergisst man glatt, dass das schmuddelige New York dieser Zeit längst Geschichte ist.

Like A Complete Unknown

Rätselhaft bleibt, weshalb der Filmtitel in Deutschland um ein „Like“ ergänzt wurde. Im Original schlicht „A Complete Unknown“, soll das wohl an eine Zeile aus Dylans Jahrhunderthit „Like a Rolling Stone“ erinnern. Wer das versteht, muss wirklich ein Fan sein.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „A Complete Unknown“
USA 2025
140 min
Regie James Mangold

Like A Complete Unknown

alle Bilder © The Walt Disney Company Germany

JETZT ZUM NEWSLETTER ANMELDEN

ENNIO MORRICONE – DER MAESTRO

ENNIO MORRICONE – DER MAESTRO

Kinostart 22. Dezember 2022

Meist genügt nur ein Takt, um zu erkennen, dass die Filmmusik von ihm stammt. Mundharmonika, überirdischer Frauengesang – Ennio Morricone wertet mit seinem unverkennbaren Sound zahllose Spaghettiwestern auf. Der Mann war schon zu Lebzeiten eine Legende. Höchste Zeit für einen Dokumentarfilm über den genialen Komponisten. Regisseur Giuseppe Tornatore arbeitet die faszinierende Karriere seines langjährigen Freundes in „Ennio Morricone – Der Maestro“ chronologisch ab. Das ist zwar konventionell gemacht, aber auch angenehm unaufgeregt.

In gleichermaßen anrührenden wie erhellenden Interviewszenen erinnert Morricone sein Leben von der Kindheit bis zum sehr späten Oscargewinn für „The Hateful Eight“. Dazwischen gestreut kommen in kurzen O-Tönen – etwas zu hektisch aneinandergereiht – Weggefährten wie Quentin Tarantino, Bernardo Bertolucci, Joan Baez, Hans Zimmer, Bruce Springsteen oder Clint Eastwood zu Wort.

Tatsächlich ist die größte Überraschung, wie viele eingängige Schlager-Hits Morricone zu Beginn seiner Karriere in den 50er und 60ern geschrieben hat. Auch dass er vor seinen Welterfolgen wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Es war einmal in Amerika“ unzählige Filmmusiken für heute längst vergessene italienische Filme komponiert hat, dürfte den Wenigsten bekannt sein.

Morricone ist während seiner gesamten Karriere bereit, zu experimentieren, sich neu zu erfinden. Filmen verleiht er mit seiner Musik eine Dimension, die mancher Regisseur selbst noch gar nicht begriffen hat. Bei so viel aufregender Kreativität braucht es keine filmischen und erzählerischen Tricks. „Ennio Morricone – Der Maestro“ ist zwar ein etwas artig gemachter, aber trotzdem spannender Film über einen genialen Ausnahmekünstler.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Ennio“
Italien / Belgien / Japan / Niederlande 2021
156 min
Regie Giuseppe Tornatore

alle Bilder © PLAION PICTURES