
GUNS UP
Warum?
Ab 12. Juni 2025 im Kino
So ein Hollywoodfilm beschäftigt in der Regel ein paar Hundert Menschen monatelang. Es wird ein Haufen Geld ausgegeben, und der Prozess von der ersten Idee bis zum Dreh dauert mitunter Jahre. Warum macht sich bei Filmen wie GUNS UP dann niemand die Mühe, die Dialoge wenigstens ein bisschen über das niedrigstmögliche Niveau zu heben?

Die ausgesprochen unlustige Geschichte handelt von Ex-Cop Ray Hayes (Kevin James), der als Schuldeneintreiber für das organisierte Verbrechen arbeitet. Die Drecksarbeit macht er nur, um bald zusammen mit seiner Frau Audrey (Christina Ricci) ein eigenes Diner zu eröffnen. Doch als der neue, hundsgemeine Gangsterboss Lonny (Timothy V. Murphy) die Geschäfte übernimmt, müssen Ray und Audrey um das Leben ihrer ganzen Familie fürchten. Überraschung: Ray ist nicht der Einzige in der Familie, der zuschlagen kann.

„Dad hat John Wick geheiratet“ – und Kinder bekommen. Schon klar, was die Macher da im Sinn hatten: ein actionreiches neues Franchise aus der Taufe heben, diesmal nicht mit stoischem Einzelkämpfer, sondern gleich mit einem Duo plus Kids. Nur leider begeht GUNS UP die einzig wirklich unverzeihliche Todsünde im Actionkino: Die Kampfszenen sind derart lieblos, langweilig und amateurhaft inszeniert, dass einen selbst während der größten Keilereien die Langeweile überkommt. Gewürzt ist das Ganze mit albernen Dialogen („Kill them all!“) und unglaubwürdigen Zwei-gegen-Zwanzig-Schlägereien.

Einziger Lichtblick: Christina Ricci, die beweist, dass man auch mit einem unterirdischen Drehbuch mehr Präsenz haben kann als der gesamte Rest des Casts zusammen. Schön, sie mal wieder zu sehen – fast wie ein Gruß aus besseren Zeiten („Addams Family“, „Eissturm“, irgendwann in den 90ern).
GUNS UP ist hirnlose Fließbandware, die nach Schema F zusammengeschraubt wurde – und nicht mal Spaß macht.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Guns Up“
USA 2025
92 min
Regie Edward Drake

alle Bilder © Splendid Film