On Swift Horses

ON SWIFT HORSES

On Swift Horses

ON SWIFT HORSES

Unterkühlte Bestseller-Verfilmung mit Jungstar-Besetzung.

Ab 29. Mai 2025 im Kino

Muriel und ihr Ehemann Lee wagen nach dem Koreakrieg den amerikanischen Traum: ein neues Leben in Kalifornien, Sonne, Freiheit, Zukunft. Doch die vermeintliche Idylle bekommt Risse, als Lees Bruder Julius auftaucht – ein Charmeur mit fragwürdiger Vergangenheit und Hang zum Glücksspiel.

Klingt nach einer klassischen Dreiecksgeschichte? Falsch gedacht. Tatsächlich nimmt ON SWIFT HORSES (englisch für „Auf schnellen Pferden“) eine überraschend andere Abzweigung und erzählt zwei queere Liebesgeschichten: Julius verliebt sich in den Kartenspieler Henry in Las Vegas, während Muriel nicht nur ein Faible für Pferdewetten entwickelt, sondern auch Gefühle für die lebenslustige Nachbarin Sandra.

On Swift Horses

In mancher Hinsicht fühlt sich dieser Film an wie zwei Filme, die nebeneinanderherlaufen, ohne sich wirklich zu berühren. Die Wege der Figuren kreuzen sich zwar gelegentlich, aber ON SWIFT HORSES wirkt, als hätte sich niemand so recht entscheiden können, wessen Geschichte hier eigentlich erzählt werden soll. Was in einer Miniserie vielleicht die nötige Tiefe entfalten könnte, wirkt auf Spielfilmlänge fahrig und zerfasert.

On Swift Horses

Immerhin: Daisy Edgar-Jones, Will Poulter und der omnipräsente Jacob Elordi gehören zu den talentiertesten ihrer Generation und machen das Beste aus dem Material. Sets und Kostüme beschwören eine schön nostalgische 50er-Jahre-Atmosphäre herauf. ON SWIFT HORSES ist im Herzen ein altmodisches Liebesdrama mit Cinemascope-Optik und Technicolor-Farben. Nur: So schön das alles aussieht – emotional bleibt man weitgehend unbeteiligt. Erst in den letzten Minuten berührt ON SWIFT HORSES wirklich. Für einen Film über große Gefühle ist das ein bisschen spät.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „On Swift Horses“
USA 2024
119 min
Regie Daniel Minahan

On Swift Horses

alle Bilder © LEONINE Studios

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The Last Showgirl

THE LAST SHOWGIRL

The Last Showgirl

THE LAST SHOWGIRL

Wenig glamourös: Pamela Anderson überzeugt als alterndes Las-Vegas-Showgirl

Ab 20. März 2025 im Kino

Der amerikanische Traum ist tot – ebenso wie die letzte Showgirl-Revue in Las Vegas. Drei Jahrzehnte lang hat Shelly (Pamela Anderson) in Federn und Strass das Tanzbein geschwungen. Doch der Geschmack des Publikums hat sich verändert, und die „Razzle Dazzle Show“ steht kurz vor dem Aus. Eine Gelegenheit für Shelly, mit ihrer besten Freundin Annette (Jamie Lee Curtis) und zahlreichen selbstgemixten Margaritas über die Ungerechtigkeiten des Lebens zu philosophieren. Doch dann steht eines Tages Shellys entfremdete Tochter vor der Tür und fordert eine Aussprache.

The Last Showgirl

Vor genau dreißig Jahren kam der Film „Showgirls“ in die Kinos. Gia Coppolas THE LAST SHOWGIRL hat damit etwa so viel gemeinsam wie das Literarische Quartett mit dem Dschungelcamp. Während Verhoevens Film aus den 1990er-Jahren Trash in Reinkultur war, ist THE LAST SHOWGIRL eine anspruchsvolle, manchmal auch fordernde Auseinandersetzung mit den Tiefen der amerikanischen Seele.

The Last Showgirl

Die lose Erzählstruktur, durchbrochen von Musiksequenzen, in denen sich Pamela Anderson durch das glitzernde Sonnenlicht von Las Vegas treiben lässt, verleiht dem Film den Charme eines kunstvollen Studentenprojekts. Allerdings eines mit hochkarätiger Besetzung: David Bautista – hier mit Haaren und ungewohnt sensibel –, Kiernan Shipka, die als junge Tänzerin eine deutlich bessere Figur macht als zuletzt in der Rolle der bösen Hexe im Weihnachts-Schundfilm „Red One“, Jamie Lee Curtis, dank Perücke und Grusel-Make-up erst auf den zweiten Blick zu erkennen und natürlich Pamela Anderson: Wie Demi Moore kürzlich in „Substance“, hat auch die ewige Ex-Baywatch-Nixe und bekennende Make-up-Verweigerin (zumindest im Privatleben) in THE LAST SHOWGIRL endlich eine Charakterrolle gefunden, die sie als ernstzunehmende Schauspielerin etabliert.

The Last Showgirl

Inszenatorisch läuft Coppolas Film nicht ganz rund. Bei einer erstaunlich kurzen Laufzeit von 85 Minuten stellt sich zwischendurch immer wieder Langeweile ein – denn allzu viel passiert nicht. Der Film ist mehr eine Beobachtung sozialer Realitäten im Stil des modernen US-Kinos als ein klassisch erzähltes Drama. Dennoch lohnt sich das Anschauen vor allem wegen der Schauspielerinnen.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „The Last Showgirl“
USA 2024
85 min
Regie Gia Coppola

The Last Showgirl

alle Bilder © Constantin Film

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