Wilhelm Tell

WILHELM TELL

Wilhelm Tell

WILHELM TELL

Der Schweizer Nationalheld wird in WILHELM TELL zum Actionstar.

Ab 19. Juni 2025 im Kino

Anlegen, Ziel erfassen, schießen. Nein, hier soll nicht 2025 ein Terrorist mit Präzisionsgewehr gemeuchelt, sondern 1307 ein profaner Apfel per Armbrust vom Kopf eines Knaben geschossen werden. Dumm nur, dass der Schütze dabei auf seinen eigenen Sohn zielt – gezwungen von Gessler, dem hundsgemeinen Handlanger des Königs. Dass so ein Schuss auch nach hinten losgehen kann, erfahren die Mächtigen bald am eigenen Leib. Der Schütze, Wilhelm Tell (Claes Bang), wird zum Volkshelden und zieht mit seinen Mannen in den Krieg gegen die österreichischen Besatzer.

Wilhelm Tell

Ey, ich feier deinen freshen Style, Brudi.
Na gut, Dialoge wie diese gibt es in der britisch-italienischen Produktion zwar nicht, aber die Darsteller sehen mit ihren gepflegt gestutzten Bärten und Undercut-Frisuren aus, als kämen sie direkt aus einer Shisha-Bar an der Sonnenallee und würden auch in der nächsten Staffel von „4 Blocks“ eine gute Figur machen. Neue Dimensionen des Overactings erreicht dabei vor allem Connor Swindells als Gessler: Grimassenschneiden statt Schauspielern. Daneben: Hochkaräter wie Ben Kingsley und Jonathan Pryce – verschenkt in vergessenswerten Nebenrollen.

Wilhelm Tell

Man fragt sich, für wen Filme wie WILHELM TELL eigentlich gemacht werden. Sollen künftig Schülergruppen ins Kino gelockt werden, um Schillers Klassiker zu vertiefen? Dafür allerdings nimmt sich Regisseur und Drehbuchautor Nick Hamm zu viele Freiheiten heraus. Geschichtslehrer werden bei all den historischen Schlampereien die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. 

Wilhelm Tell

Oder richtet sich WILHELM TELL an Freunde des Actionkinos? Auch die dürfte man mit der geschwätzigen Klassikerverfilmung kaum begeistern. Die Bilder sind zwar episch, und die Schlachtszenen werden den heutigen Standards entsprechend lärmig inszeniert, aber die – jedenfalls in der Originalversion – in Shakespeare-Englisch vorgetragenen Dialoge zwischen Figuren, für die man sich auch nach 133 Minuten nicht so recht interessiert, sind quälend. Dann doch lieber nochmal das Reclam-Heft raussuchen.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Wilhelm Tell“
Italien / UK 2024
133 min
Regie Nick Hamm 

Wilhelm Tell

alle Bilder © SquareOne Entertainment

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