Kinostart 05. Mai 2022
Ali und seine Freunde schuften den lieben langen Tag, um sich und ihre Familien zu ernähren. Der Alltag ist von Gelegenheitsjobs und kleinen Gaunereien bestimmt – Hauptsache, schnelles Geld verdient. Eines Tages wird Ali vom lokalen Drogenbaron mit einer eher ungewöhnlichen Mission beauftragt: Unter der Sun School soll sich ein Schatz verbergen, den es zu finden und zu heben gilt. Der 12-Jährige rekrutiert seine Jungs (in dem Fall wörtlich zu nehmen: Die drei sind echte Milchbubis), schreibt sich in der Schule ein und beginnt, in den Unterrichtspausen im Kellergewölbe unter dem Gebäude zu buddeln. Doch die illegalen Aktivitäten bleiben nicht unbemerkt.
Das Interessanteste an Filmen wie „Sun Children“, ist der Einblick, den sie in fremde Kulturen gewähren. Diesmal erfährt der Zuschauer einiges über Kinderarbeit und das iranische Schulsystem. Wieder was gelernt. Regisseur Majid Majidi widmet seinen Film den Millionen Kindern, die weltweit als illegale Arbeitskräfte eingesetzt werden. Lobenswert, dass er das nicht mit erhobenem Zeigefinger macht: die Geschichte erinnert an den Coming-of-Age-Klassiker „Goonies“ aus den 80er-Jahren. Majidi verbindet die Abenteuerstory mit einem ernsten Thema und schafft so eine überraschend unterhaltsame Erzählung mit Anspruch für Kinder und Erwachsene.
„Sun Children“ plädiert für das Recht auf Bildung, unabhängig von Herkunft und finanziellem Background. Da dies keine Hollywoodproduktion ist, lösen sich die vielfältigen angedeuteten Sozialprobleme nicht in Wohlgefallen auf. Jeder Funken Hoffnung verglimmt, der Film beginnt genauso düster wie er endet. Kein Happy End.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Khorshid“
Iran 2020
99 min
Regie Majid Majidi
alle Bilder © MFA+ FilmDistribution