JUNGLE CRUISE

JUNGLE CRUISE

Die Forscherin Lily (Emily Blunt) begibt sich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Baum des Lebens im Amazonas. Unterstützt wird sie dabei von dem furchtlosen Kapitän eines klapprigen Schiffs, Frank (Dwayne Johnson) und ihrem schwulen Bruder (so 2021, Disney). Auf der halsbrecherischen Flussfahrt müssen sich die drei unzähligen Gefahren, verfluchten Geistern  und bösen Deutschen stellen.
Indiana Jones, Romancing the Stone, Pirates of the Carribean, The Mummy – Regisseur Jaume Collet-Serra zitiert hemmungslos das Best of Abenteuerfilm. Innovativ ist das nicht – aber wer will schon Neues erwarten, “Jungle Cruise” basiert schließlich auf einer 1955 erfundenen Disney-Park-Attraktion.

Der Film sieht unglaublich künstlich aus, ein Großteil der Dreharbeiten fand offensichtlich in einem Greenscreen-Studio statt. Flora und Fauna stammen komplett aus dem Computer. Die Künstlichkeit ist wahrscheinlich gewollt, der Original-Ride führt ja auch durch eine bunte Plastikwelt.

Ist das nun hohler Eskapismus oder großer Abenteuerspaß?
Vielleicht beides. Tempo, Humor und Chemie stimmen jedenfalls. Mit 128 Minuten ist „Jungle Cruise“ zwar etwas lang geraten, macht aber bei ausgeschaltetem Hirn einigermaßen Spaß.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Jungle Cruise“
USA 2021
128 min
Regie Jaume Collet-Serra
Kinostart 29. Juli 2021 mit VIP-Zugang ab 30. Juli auf Disney+

alle Bilder © Walt Disney Studios

CRUELLA

CRUELLA

Disney verdonnert zu absolutem Stillschweigen und Spoiler-Verbot bei Höchststrafe. Deshalb nur ein Satz zum Inhalt: „Cruella“ erzählt mit jeder Menge Camp die Anfänge der aus „101 Dalmatiner“ bekannten Super-Schurkin mit der unguten Vorliebe für etwas zu echten Animal-Print.

Schon wieder die nächste Realverfilmung eines Zeichentrickklassikers aus dem Mäusestudio. Im Unterschied zu den bisherigen Versuchen arbeitet sich diese Neuinterpretation aber nicht eins zu eins an ihrer Vorlage ab. Und – Überraschung: „Cruella“ ist richtig gut geworden. Look und Story sind erstaunlich düster und mutig für einen Disneyfilm – mehr „The Joker“, weniger „Pongo und Perdita“.

Sollte der Film im nächsten Jahr Oscars gewinnen (falls es bis dahin noch Oscars gibt, die Golden Globes haben sich ja gerade selbst erledigt), dann verdientermaßen für Hair & Makeup, Production Design und Kostüme!

Laufsteg, Glamour, Designerdrama – wer nach Ende der originalbesetzten TV-Show „Project Runway“ Modeentzugserscheinungen verspürt, kommt hier auf seine Kosten. „Cruella“ ist ein einziges Fashion-Statement. Kostümdesignerin Jenny Beavan (u.a. „Mad Max – Fury Road“) präsentiert eine fantastische Kollektion nach der anderen. Zurückhaltung ist passé – das ist wie eine Haute Couture-Show auf Koks, ausgedacht von Vivienne Westwood, Yves Saint Laurent und Karl Lagerfeld.

„Cruella“ ist all das, was „Birds of Prey (And the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn)“ gerne gewesen wäre: originell, schräg und mit liebevoll gzeichneten Figuren erzählt. Die Stars des Films sind (neben den Kostümen) die beiden oscargekrönten Emmas. Emma Stone mixt in der Titelrolle Bosheit, Irrsinn und Verletzlichkeit zu einem perfekten Cocktail. Und Emma Thomson spielt als niederträchtige Baroness von Hellman sogar Meryl Streeps Prada-Hexe an die Wand.

FAZIT

Fantasievoller, Disney-untypischer Spaß. Eher nix für Kinder.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Cruella“
USA 2020
134 min
Regie Craig Gillespie
Kinostart 27. Mai 2021 (wo möglich)
und ab dem 28. Mai mit VIP-Zugang* auf Disney+

alle Bilder © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany