FREAKY

FREAKY

We need to talk about Dackelhunde! Nachdem die klugen und eleganten Tiere in den 1970er-Jahren zu Spießerkötern auf Audi-Hutablagen degradiert wurden, feiern sie nun ein verdientes Comeback. Die herrlich dicken Stummelbeine, das selbstbewusst durchgestreckte Kreuz, der scharfe, kritische Blick: WeenerDogs sind Hunde zum Verlieben und mittlerweile omnipräsent. Auf Kaffeetassen, in Instastories, als Möbelstücke und sogar als Muster auf dem Schlafanzug einer serienmordenden Highschool-Schülerin. In „Freaky“ spielen Teckel somit zwar nur eine dekorative Nebenrolle, doch die schwarze Komödie lohnt das Ansehen trotzdem. Zwei alte, schon oft benutzte Filmideen werden hier miteinander kombiniert und – siehe da – es entsteht etwas Neues, Originelles. Ursprünglich sollte der Film „Freaky Friday the 13th“ heißen – inhaltlich auf den Punkt: eine Titel-Vermählung der Body-Swap-Komödie „Freaky Friday“ und der Horror-Film-Reihe „Freitag der 13.“.

Zauberei: Die 17-jährige Schülerin Millie findet sich nach einer Messerattacke unversehens im Körper eines gesuchten Serienkillers wieder. Umgekehrt ist der „Blissfield Butcher“ plötzlich ein verunsichertes Highschool-Girl, das mithilfe ihrer Freunde (politisch korrekt: eine Schwarze und ein Schwuler) den 24 Stunden währenden Fluch um jeden Preis rückgängig machen will.

Regisseur Christopher Landon schreckt in seiner Horror-Komödie vor keinem Klischee zurück: Extra-bitchige Mitschülerinnen, tumbe, notgeile Footballspieler und sadistische Lehrer – hier haben sich die typischen Genre-Vertreter versammelt. Sie alle ereilt ihre gerechte Strafe. Die Art und Weise des Gemetzels ist dabei schön blutrünstig und einfallsreich umgesetzt.

Wie schon „Scream“ funktioniert „Freaky“ auch als Komödie, dank der ausgezeichneten Darsteller: Kathryn Newton nimmt man eiskalte Killerin und gemobbte Schülerin gleichermaßen ab. Und Vince Vaughn hat als Teenager-Mädchen die Rolle seines Lebens gefunden.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Freaky“
USA 2020
102 min
Regie Christopher Landon
Kinostart 24. Juni 2021

alle Bilder © Universal Pictures Germany

MA

„MA – sie sieht alles“. Denn Sue „Ma“ Ann beherrscht Social Media und hat so ihre Opfer stets im Blick. Und das, obwohl sie schon Ü30 ist! Voll lit, die Alte.

Maggie, die gerade mit ihrer Mutter in eine todeslangweilige Kleinstadt nach Ohio gezogen ist, will mit ein paar neuen Freunden Party machen. Da alle unter 21 sind, fragen sie die zufälligerweise des Weges kommende Sue Ann, ob sie wohl so nett wäre, im Supermarkt ein paar Flaschen Schnaps zu kaufen. Die ist selbst mal jung gewesen und über die Maßen erfreut, aushelfen zu können. Sie bietet sogar an, das Saufgelage in ihrem Haus, respektive Keller stattfinden zu lassen. Man ahnt, das nimmt kein gutes Ende.

Jung, hübsch und dauerhorny. Teenager, die für ihre erwachende Sexualität und Feierfreude bestraft werden: Da steht „Ma“ ganz in der Tradition des guten, alten 70/80er Jahre „Freitag der 13.“ und „Halloween“-Horrors. Im Gegensatz zu deren oft zweitklassigen Schauspielern kann „Ma“ mit einer A-Liga Besetzung aufwarten. Juliette Lewis gibt sehr glaubhaft die Whitetrash-Mutti mit Herz. Nur Octavia Spencer ist unter- oder überfordert. Ob es an der Regie von Tate Taylor liegt, oder ob sie ihre Rolle selbst nicht ernst nehmen kann – als durchgedrehte Psychopathin ist die Oscarpreisträgerin wenig überzeugend.

FAZIT

„Ma“ ist ein halbwegs solider Horror-Thriller mit ein paar netten Schockmomenten.

Originaltitel „Ma“
USA 2019
99 min
Regie Tate Taylor
Kinostart 30. Mai 2019