Tanz der Titanen

TANZ DER TITANEN

Tanz der Titanen

TANZ DER TITANEN

Das alte Sprichwort stimmt: Viele Köche verderben den Brei. TANZ DER TITANEN hat gleich drei (!) Regisseure – und das Ergebnis ist katastrophal.

Ab 15. Mai 2025 im Kino

Ein durch und durch furchtbarer Film kommt diese Woche ins Kino: TANZ DER TITANEN. In der Pseudo-Politsatire versammeln sich die Führer der G7-Staaten auf Einladung der deutschen Bundeskanzlerin Hilda Ortmann in einem abgelegenen Schloss in Dankerode.

Tanz der Titanen

Furchtbar sind nicht nur Kamera, Inszenierung und Musik – furchtbar ist vor allem die Verschwendung von Talent. Die Schauspieler sehen die meiste Zeit so aus, als wären sie lieber woanders, allen voran Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett als Angela-Merkel-Ersatz. Schon jetzt die Fehlbesetzung des Jahres. Mit ihrer blonden Föhnfrisur erinnert sie an eine gealterte Prinzessin Di. Statt Mutti-Gelassenheit und Merkel-Raute gibt es ein cringes Schäferstündchen mit dem kanadischen Premierminister im Wald. Das Gegenteil von sexy.

Tanz der Titanen

Der geschwätzige Film, in dem es irgendwie auch um auferstandene Moorleichen und ein Riesenhirn geht, ist nicht nur zäh, sondern auch erbärmlich unlustig. Keine Empfehlung.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Rumours“
Kanada / Deutschland 2024
104 min
Regie Guy Maddin, Evan Johnson und Galen Johnson

Tanz der Titanen

alle Bilder © PLAION Pictures

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IRRESISTIBLE

Jon Stewart ist all das, was Oliver Welke gerne wäre: lustig, sophisticated und mit einem perfekten Sinn für Timing ausgestattet. Seine Late-Night-Comedy „Daily Show“ war das unerreichte Vorbild für die schenkelklopfende „ZDF heute-show“. Die beiden Sendungen miteinander zu vergleichen ist in etwa so, als würde man die „Lindenstraße“ in einem Atemzug mit „Breaking Bad“ nennen – beides Dramen, beide fürs Fernsehen gemacht und trotzdem liegen Galaxien dazwischen. Stewart hatte 2015 die Nase voll, beendete kurzerhand sein TV-Dasein (ausgerechnet kurz vor Trumps Präsidentschaft) und zog sich vorerst aus der Öffentlichkeit zurück. Nun legt er nach fünf Jahren Pause mit „Irresistible“ seine zweite Spielfilm-Regiearbeit vor.

Steve Carell (fleißig) spielt Gary, einen Politstrategen für die US-Demokratische Partei. Als er eines Tages die leidenschaftliche Rede des pensionierten Marines Jack Hastings (Chris Cooper) in einem YouTube-Video sieht, glaubt er, mit diesem Kandidaten, die Wähler im mittleren Westen zurückgewinnen zu können. Kurzerhand organisiert er eine Kampagne, um Colonel Hastings das Bürgermeisteramt in der Kleinstadt Deerlaken zu verschaffen. Nach einem großen Medienecho wollen die Republikaner ebenfalls mitmischen und schicken Garys Erzfeindin Faith (Rose Byren), die den gegnerischen Kandidaten pushen soll.

Ein toller Cast (bis in die kleinsten Nebenrollen), ein paar gelungene Szenen und guter Wille reichen nicht, „Irresistible“ zu einem empfehlenswerten Film zu machen. Stewart will mit seiner Komödie das dringend reformbedürftige amerikanische Wahlsystem anklagen (US-Wahlsystem in drei Minuten erklärt). Doch gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Die Charaktere und die Geschichte bleiben zu vage. Hauptschuld trägt das schwache Drehbuch, das sich von einer ganz netten zur nächsten mittelmäßigen Idee schleppt, ohne dabei jemals richtig in Fluß zu kommen.

FAZIT

Für eine Komödie nicht lustig genug, für eine Politsatire nicht bissig genug. Nur okay.

Originaltitel „Irresistible“
USA 2020
102 min
Regie Jon Stewart
Kinostart 06. August 2020