DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE

Kinostart 09. März 2023

Sie steht am Ufer eines Flusses, irgendwo in Frankreich, wiegt 9 Tonnen, hat einen Umfang von 11 Metern und ist fast 18 Meter hoch. Quercus robur, oder besser bekannt als Deutsche Eiche. 1989 war sie Baum des Jahres. Das ist zwar ein bisschen her, aber was sind schon 34 Jahre, wenn man 1810 zur Welt gekommen ist, so wie dieses besondere Exemplar? Höchste Zeit, der Grand Dame einen Film zu widmen. Der deutsche Untertitel „Mein Zuhause“ macht ausnahmsweise Sinn, denn die Regisseure Laurent Charbonnier und Michel Seydoux beschäftigen sich nicht mit Maserung, Geäst und Blattwerk, sondern mit den Bewohnern des majestätischen Baums.

Das Leben auf einer Eiche ist so hektisch wie in der Großstadt

Von wegen meditativer Naturfilm: Das Leben auf einer Eiche ist so hektisch wie in der Großstadt. Zahllose Tiere und Insekten leben in, unter, auf und vor allem von dem Baum. Ein perfektes Ökosystem: Die Eiche liefert Nahrung, die Tiere sorgen dafür, dass die Eicheln ausgesät werden und zu neuen Bäumen heranwachsen. Den größten Stress hat dabei die Waldmaus, die mit ihrer Familie im Wurzelwerk, also ganz unten haust. Ihr droht ständige Gefahr durch Fuchs, Eule oder Regenwasser. Wenigstens kann sich die Mäusefamilie abends aneinander kuscheln. Realität ist noch niedlicher als Disney.

DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE ist nicht nur fantastisch fotografiert, sondern besticht durch einen rauschenden und knackenden Natursoundtrack, der glücklicherweise ganz ohne Begleitkommentar auskommt. Wo es passt, sind die spektakulären Bilder von ausgewählten Musikstücken untermalt. So bleibt die Erkenntnis, dass mit dem richtigen Song sogar der Liebesakt zwischen zwei Käfern romantisch sein kann. Schön!

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Le Chêne“
Frankreich 2022
80 min
Regie Laurent Charbonnier und Michel Seydoux

alle Bilder © X VERLEIH

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