Babygirl

BABYGIRL

Babygirl

BABYGIRL

Stöhn. Keuch. Japs. Nicole Kidman wird dank Harris Dickinson von multiplen Orgasmen durchschüttelt.

Ab 30. Januar 2025 im Kino

Seit Meg Ryan hat keine Schauspielerin außerhalb des Adult-Film-Business so überzeugend Orgasmen simuliert wie Nicole Kidman. In ihrem neuen Film BABYGIRL hat sie reichlich Gelegenheit, ihr Talent unter Beweis zu stellen.

Romy (Nicole Kidman) hat alles: Geld, Macht, eine glückliche Familie – nur im Bett herrscht tote Hose. Erst die Begegnung mit ihrem knackigen Praktikanten Samuel (Harris Dickinson) treibt sie zu ungeahnten Höhepunkten.

Babygirl

So oder so ähnlich gab es das schon in den 80er- und 90er-Jahren: BABYGIRL bewegt sich irgendwo zwischen „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Basic Instinct“ – minus Eispickel. Nur eben jetzt in die Post-#MeToo-Ära verschoben: Hier ist die Frau in einer beruflichen Machtposition, der Mann sozial niedriger gestellt.

Halina Reijns Film wird zwar als erotischer Psychothriller vermarktet, doch wirklich hart und bedrohlich wird es nie. Alles bleibt eher lauwarm. Das hat einen interessanten Effekt: Als Zuschauer, konditioniert durch zahlreiche ähnliche Filme (siehe oben), erwartet man ständig das Schlimmste. So gibt es beispielsweise den unangekündigten Besuch des Liebhabers zu Hause bei der heilen Familie – ein Klassiker in jedem Beziehungsthriller – doch dann passiert…nichts.

Babygirl

„Gedemütigt von der eigenen Lust“ – so könnte der Untertitel lauten, wäre BABYGIRL ein echter Porno. Vor allem dank der Musikauswahl driftet der Film immer wieder ins unfreiwillig Komische: Einmal füttert Samuel Romy mit einer Schale Milch, die sie wie eine Katze auf allen Vieren leer schlabbern muss. Dazu läuft „Father Figure“ von George Michael. Braves Kätzchen. Dass Nicole Kidman bereit ist, die Hüllen fallen zu lassen (auch wenn es kein echtes Full Frontal gibt) ist angesichts ihres Traumbodys weniger mutig als beispielsweise bei Emma Thompson, die in „Good Luck to You, Leo Grande“ ihre Falten und Speckröllchen vor der Kamera präsentiert. BABYGIRL zeigt schöne Menschen in schöner Umgebung, die viel Sex haben, während sich Nicole dabei von Orgasmus zu Orgasmus gurgelt. Der große Hype und die Jubelkritiken bleiben unverständlich.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Babygirl“
USA 2024
115 min
Regie Halina Reijn

Babygirl

alle Bilder © Constantin Film

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DER BESTE FILM ALLER ZEITEN

Kinostart 30. Juni 2022

Die Frage aller Fragen am Ende: Was bleibt von mir? Da Geld keine Rolle spielt, könnte der 80-jährige Milliardär Humberto Suarez eine Brücke bauen lassen, die seinen Namen trägt. Oder vielleicht einen Film produzieren? Aber nicht irgendeinen, sondern den besten Film aller Zeiten. Dazu heuert er die berühmte Regisseurin Lola Cuevas (Penélope Cruz) und zwei noch berühmtere Schauspieler an. Ein Clash der Egos: Hollywood-Star Félix Rivero (Antonio Banderas) trifft auf Theatermimen Iván Torres (Oscar Martínez). Um ihre beiden Hauptdarsteller auf den Dreh vorzubereiten, hat sich die Regisseurin eine Reihe von exzentrischen Übungen ausgedacht: unter anderem lässt sie Iván und Félix ihre Texte lesen, während über ihren Köpfen ein fünf Tonnen schwerer Felsbrocken baumelt.

Die im Original ganz unbescheiden „Competencia oficial“ (Offizieller Wettbewerb) genannte Satire des Regieduos Duprat & Cohn macht den Zuschauern ebenso großen Spaß wie den Schauspielern, die sich selbst und ihre Eitelkeiten gehörig auf die Schippe nehmen. Der wahre Superstar ist (neben Antonio und der für immer schönen Penélope) das Anwesen, in dem gedreht wurde. In seiner strengen Sachlichkeit erinnert es an ein Lovechild von Frank Gehry und Mies-van-der-Rohe – Architekturstudenten werden feuchte Augen bekommen. Schöne Menschen, schöne Location, schöne Bilder: Kameramann Arnau Valls Colomer setzt den bissigen Inhalt in perfekt kadrierte, fabelhafte Bildkompositionen um.

Selbstgespräche mit einem Staubsaugerrohr. „Der beste Film aller Zeiten“ ist ein cleveres Spiel mit falschen Fährten. Was im Moment noch nebensächlich erscheint, bekommt erst später eine tiefere Bedeutung. Die Regisseure wissen genau, wie sie den Gedankenfluss der Zuschauer manipulieren können. Einziger Wermutstropfen: Emotional bleibt der Film unterkühlt. Das liegt an seiner Struktur: Statt einer Handlung reihen sich amüsante Sketche aneinander, die oft genial, aber manchmal ein bisschen zu vorhersehbar sind.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Competencia oficial“
Spanien 2021
114 min
Regie Gaston Duprat und Mariano Cohn

alle Bilder © STUDIOCANAL

UNCHARTED

UNCHARTED

Kinostart 17. Februar 2022

Es gibt gute Quatschfilme und es gibt weniger gute Quatschfilme. „Uncharted“ gehört zur letzteren Kategorie. Man kann es sich geradezu vorstellen, wie die 12-jährigen Drehbuchautoren bei einer Tasse heißen Kakaos im Kinderzimmer sitzen und sich die hanebüchene Geschichte ausdenken. Bei der Plünderung des „Best of Abenteuerfilms“ wird gecopy-pasted was das Zeug hält. Wie bei den Spätwerken der „The Fast and the Furious“-Reihe spielen physikalische Gesetzte und erzählerische Wahrscheinlichkeiten dabei keine Rolle.

Von der Verfilmung eines Videospiels darf und soll man sich nichts erwarten, so die in vielen Jahren gelernte Regel. Ohne große Erwartungen sind dann wohl auch die Schauspieler in dieses Projekt gegangen: Mark Wahlberg merkt man die Unlust jedenfalls deutlich an. Auch die weiblichen Figuren (eine Bösewichtin und eine überflüssige Mit-Schatzsucherin) bleiben den ganzen Film über blutleeres Beiwerk. Retten muss es also (wieder mal) Spiderman: Tom Holland scheint der einzige zu sein, dem die kunterbunte Kirmesfahrt Spaß macht und der seinen ihm zur Verfügung stehenden Charme plus gestählten Oberkörper zum Einsatz bringt.

Hirn aus, Augen auf: Die Schauwerte sind enorm. Gleich zu Beginn wird der Held von einem roten Sportwagen angefahren. Nicht auf der Straße, sondern an der geöffneten Ladeluke eines Transportflugzeugs. Der daraus resultierende fallschirmlose Sturz ist der Auftakt für eine Reihe immer absurder werdender Actionszenen. Bei der Jagd nach einem legendären Goldschatz aus dem 16. Jahrhundert führt die Reise von Amerika durch spanische Katakomben bis in die Südsee. Natürlich – die analogen Jahre sind vorbei – ist in diesem Film nichts echt, sieht aber wenigstens halbwegs echt aus. Dem Fortschritt in der Erstellung computergenerierter Welten sei Dank. Nur wenn diese Welten jede Bodenhaftung verlieren und sich irgendwann zwei riesige Segelschiffe an Ketten hängend von zwei Helikoptern getragen, fliegend durch die Lüfte jagen und auf den Schiffsdecks währenddessen Faust- und Schwertkämpfe stattfinden, dann ist das nur noch gaga.

FAZIT

Doof, aber unterhaltsam.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Uncharted“
USA 2022
115 min
Regie Ruben Fleischer

alle Bilder © Sony Pictures Germany