AVATAR: THE WAY OF WATER

AVATAR: THE WAY OF WATER

Kinostart 14. Dezember 2022

Groß, größer, Cameron. Der Erfolgsregisseur präsentiert mit „Avatar: The Way of Water“ im Grunde eine Neuverfilmung von „Avatar: Aufbruch nach Pandora“. Nur ist diesmal alles noch gewaltiger und farbenprächtiger, die Bilder noch plastischer. Vor allem in IMAX und 3D ist der Film ein visueller Rausch.

Avatar ist bis heute der erfolgreichste Film aller Zeiten

Das sieht schon sehr gut aus. Vor allem die Unterwasseraufnahmen. Da ist James Cameron in seinem Element. Und er weiß, was seine Fans wünschen: Schiffskatastrophe a la „Titanic“, check. Schillernde „Abyss“-Unterwasserwelten, check. „Aliens“-Machosoldaten, doppel-HOOAH-check! Viele der Versatzstücke kommen einem verdächtig bekannt vor. Der Meister zitiert sich selbst. 

Inhaltlich unterscheiden sich Avatar 1 und 2 kaum. Kurze Auffrischung: Der ehemals gelähmte Kriegsveteran Jake Sully (Sam Worthington) ist mittlerweile komplett zum blauhäutigen Na’vi geworden und hat mit Neytiri (Zoe Saldana) reichlich Nachwuchs in die pandorische Welt gesetzt. War der erste Teil noch eine simple Liebesgeschichte, erzählt die Fortsetzung eine soapige Familiensaga. Die Kleinen sind inzwischen zu pubertierenden Teenagern herangewachsen. Und da es im Weltenraum überall gleich zugeht, ignorieren die Kids auch hier bockig den Rat der Alten und provozieren dadurch eine gefährliche Situation nach der anderen. Aus denen sie dann von den Eltern gerettet werden müssen – Eine Geschichte so dünn wie ein Schluck Wasser.

Auch die Rollenverteilung zwischen Gut und Böse bleibt wie gehabt: Hier die teuflischen Menschen, die profitgierig auf den Umweltschutz spucken. Da die edlen Wilden, mit der Natur stets im Einklang und im ewigen Kampf gegen den weißen Mann. Winnetou, I see you.

James Cameron kann mit seinem Hybrid aus Real- und Computeranimationsfilm das Blockbusterkino nicht noch einmal revolutionieren. Der Reiz des Neuen ist weg. Gelegentlich droht die Schönheit der Bilder in Enthnokitsch und Pathos unterzugehen. Aber immerhin: Die im Rechner erschaffenen fantastischen Welten und die perfekt choreografierten Actionsequenzen haben Wucht. Wer im trüben Wintergrau für drei Stunden in türkisfarbenen Südsee-Welten versinken möchte, der ist hier genau richtig.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Avatar: The Way of Water“
USA 2022
192 min
Regie James Cameron

alle Bilder © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany