GOOD BOY
Hundefreunde aufgepasst: Hier kommt der vielleicht ungewöhnlichste Horrorfilm des Jahres. Ungewöhnlichste, nicht beste.
Ab 30. Oktober 2025 im Kino
Todd ist schwer krank. Er spuckt literweise Blut. Da hilft vielleicht gesundes Landleben. Zusammen mit seinem Hund Indy zieht er in das leerstehende Haus seines verstorbenen Großvaters, mitten im Wald. Eine fragwürdige Entscheidung: Dort regnet es nicht nur unentwegt, es scheint auch zu spuken. Während Herrchen sich die blutige Seele aus dem Leib hustet, versucht Bello den Fall der besessenen Hundehütte zu lösen.
Es geht also nicht um eine tollwütige oder vom Teufel besessene Fellnase. GOOD BOY erzählt seine Geschichte konsequent aus der Perspektive eines Hundes – und fügt so dem Haunted-House-Genre eine neue Variante hinzu.
Schatten und Geräusche werden effektvoll eingesetzt. Doch leider trägt die Idee nur für einen Kurzfilm – obwohl GOOD BOY mit einer Laufzeit von 73 Minuten ohnehin nicht gerade abendfüllend ist. Wenn Indy zum neunundsiebzigsten Mal erschrocken schaut oder etwas erschnüffelt, offenbart sich das dünne Drehbuch.
Zumindest der Anfang von Ben Leonbergs Regiedebüt ist richtig unheimlich. Doch dann verliert sich der Film immer mehr in zusammenhanglosen Szenen und Jumpcuts aus dem Nichts. Statt Spannung herrscht zunehmend Ratlosigkeit. Amityville Horror? Poltergeist? Vier Pfoten für ein Halleluja? Das Ganze stolpert in der letzten halben Stunde Richtung „gehobener Studentenfilm“ – von einem überambitionierten Cutter zusammengehackstückt.
Wenigstens ist der Hund nicht nur ausgesprochen hübsch, sondern auch hochbegabt. Ein Leckerli-Oscar wäre mehr als verdient. Bravo Indy, good boy!
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Good Boy“
USA 2025
73 min
Regie Ben Leonberg
alle Bilder © DCM



























