Was wäre, wenn Superman kein schmalzlockiger Gutmensch, sondern eine Ausgeburt der Hölle wäre? Das ist die originelle Grundidee des Superhelden/Horrorfilms „Brightburn“.

Wie bei Familie Kent: Auf das Grundstück von Tori und Kyle Breyer stürzt eines Nachts ein UFO, in den qualmenden Trümmern liegt ein unversehrtes Baby. Das kinderlose Paar „adoptiert“ den Jungen. Bis kurz vor seinem 13. Geburtstag scheint Brandon ein ganz normales Kind zu sein. Doch als über Nacht die Pubertät einsetzt, entwickelt der Knabe statt Stimmbruch und Bartflaum übermenschliche Fähigkeiten. Und die nutzt er im Gegensatz zu seinem Vetter vom Planeten Krypton nicht zur Rettung der Erde, sondern um möglichst viele Menschen auf möglichst grausame Art zu töten.

Regisseur David Yarovesky stellt genüsslich alle ikonischen Superman-Bilder auf den Kopf. Statt heroisch, wirkt der mit flatterndem Cape am Himmel schwebende Brandon ausgesprochen bedrohlich. Und das mühelose Anheben eines PKWs versetzt nicht seine Eltern in Erstaunen, sondern beendet brutal das Leben eines Gegners – schön blutrünstig und ideenreich umgesetzt.

Erstaunlich, was man aus einem vergleichsweise mini Budget von 6 Millionen Dollar herausholen kann. Warum die US-Kritik den Film so gnadenlos geschlachtet hat, bleibt rätselhaft. Denn „Brightburn“ ist ein origineller, gut gemachter und durchweg spannender Horrorthriller.

FAZIT

Wenn das die einleitende Coming of Age Geschichte eines wütenden Teenagers ist, dann darf man sich schon auf die ausgewachsene Fortsetzung freuen.

Originaltitel „Brightburn“
USA 2019
91 min
Regie David Yarovesky 
Kinostart 20. Juni 2019

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