WE ALL BLEED RED
Ein Film über den deutschen Fotografen Martin Schoeller
Ab 28. August 2025 im Kino
Er glättet nichts. Keine Haut, keine Wahrheit. Jede Pore, jede Falte, jeder Makel bleibt – nicht aus Nachlässigkeit, sondern aus Prinzip. Und doch drängen sich die Stars vor seiner Kamera: Barack Obama, Bill Clinton, George Clooney, Jack Nicholson, Taylor Swift. Wer Rang und Namen hat, lässt sich von ihm im besten Sinne entblößen. Seine Bilder sind inzwischen so berühmt, wie die Menschen, die darauf zu sehen sind. Martin Schoeller ist der Starfotograf aus Deutschland.
Schoellers extreme Nahaufnahmen – jene Close Ups vor neutralem Hintergrund – sind radikal. Sie sind klinisch, aber nie kalt. Das ist Schoellers Kunst: Er entlarvt nicht, er offenbart. WE ALL BLEED RED dokumentiert nicht nur den Fotografen bei der Arbeit, sondern vor allem seine Haltung. Die Technik bleibt Randnotiz – im Zentrum stehen die Menschen.
In seinen privaten Projekten sind es nicht mehr die Schönen und Mächtigen, sondern die Außenseiter, denen Schoeller sich zuwendet: Drogensüchtige, Obdachlose, Transpersonen. Vor allem aber: ehemals Inhaftierte, unschuldig Verurteilte, die Jahre oder Jahrzehnte ihres Lebens hinter Gittern verloren haben. Weil ihre Gesichter auf Standbildern zu normal wirkten, entschied sich Schoeller für eine andere Methode – kurze Filmsequenzen, das Gesicht in Bewegung, dazu aus dem Off ihre Stimme, ihre Geschichte.
Schoellers Bilder hängen in den Museen der Welt, sind Zeitdokumente. Kaum ein Fotograf verdichtet den Menschen im Bild so auf das Wesentliche. Seine Frau Helen bringt die Magie der Porträts auf den Punkt: „It takes ten years to appreciate your Martin Schoeller close-up. Usually you cry. And then, ten years later, you realize how good you looked.“
INFOS ZUM FILM
Deutschland 2024
87 min
Regie Josephine Links
alle Bilder © Salzgeber




































































































