HOW TO MAKE A KILLING
Ab 06. November 2025 im Kino
Michel kann nichts dafür, denn normalerweise verirren sich keine Bären in diese Region. Als dann doch einer auf der verschneiten Landstraße steht, verliert der Weihnachtsbaumzüchter die Kontrolle über seinen Pick-up. Es folgt eine absurde Kettenreaktion: Eine pinkelnde Frau und ihr Begleiter kommen dabei ums Leben – Genickbruch, vom Ast aufgespießt: Es gibt schönere Arten zu sterben. Doch das ist nur der Auftakt zu einer Serie immer groteskerer Verbrechen und Verwicklungen. Mittendrin Michel und seine Frau Cathy, deren fast erloschene Liebe durch die bizarren Umstände neu aufflammt.
Regisseur Franck Dubosc, bislang vor allem als Schauspieler bekannt – hier führt er Regie und spielt zugleich die Hauptrolle –, zitiert mit sichtbarem Vergnügen die Coen-Brüder. HOW TO MAKE A KILLING erinnert an Fargo: skurrile Charaktere, absurde Geschichte, jede Menge Schnee. Neben Dubosc glänzen Laure Calamy als seine Gattin sowie Benoît Poelvoorde und Joséphine de Meaux als überforderte, aber liebenswert-kauzige Gendarmen.
HOW TO MAKE A KILLING legt sich tonal nicht fest: schwarze Komödie, melancholische Charakterstudie und handfester Krimi zugleich – es geht um skrupellose Schlepper, Swingerclubs, Drogenhandel und Honig (!). Die bewusste Weigerung, sich einem Genre zuordnen zu lassen, ist Fluch und Segen zugleich. Meist funktioniert der Mix, gelegentlich wünscht man sich etwas mehr innere Logik und nachvollziehbareres Figurenverhalten.
Immerhin: Weder Michel und Cathy noch die ermittelnden Gendarmen werden je der Lächerlichkeit preisgegeben – trotz ihres dilettantischen Verhaltens. Dafür sorgt der unerwartet melancholische Ton, der der Komödie Tiefe verleiht. Wie gut das Drehbuch ist, zeigt sich in der liebevollen Zeichnung selbst kleinster Nebenfiguren. Dubosc beweist ein Gespür für Timing und präzise gesetzte Pointen; nichts wird ausgewalzt, vieles überrascht mit stiller Komik.
Nur eines passt nicht: der Starttermin. HOW TO MAKE A KILLING kommt gut sechs Wochen zu früh in die Kinos. Als düsteres Weihnachtsgeschenk hätte er viel besser gepasst.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Un ours dans le Jura“
Frankreich 2024
114 min
Regie Franck Dusbosc
alle Bilder © Weltkino































